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Flingern Auf der Suche nach der Urstruktur

Flingern · Bei der Vernissage erzählte Viktoria Strecker von ihren außergewöhnlichen Ritualen bei der Arbeit.

 Viktoria Strecker eröffnete am Wochenende ihre Einzelausstellung in der Galerie Engelage und Lieder.

Viktoria Strecker eröffnete am Wochenende ihre Einzelausstellung in der Galerie Engelage und Lieder.

Foto: andreas endermann

Für die internationale Ausstellung "Black & White. Von Dürer bis Eliasson" gestaltete sie im Kunstpalast das Atelier. Dazu kommen mehrere gelungene Einzelausstellungen und auch bei der Nacht der Museen ist sie zu sehen. Fragt man Kenner der lokalen Kunstszene nach aufstrebenden Künstlern, ist fast gewiss, dass der Name Viktoria Strecker fällt. Am Sonntag eröffnete sie nun eine weitere Einzelausstellung in der Galerie Engelage und Lieder an der Ackerstraße.

Als "Suche nach Urstruktur" beschreibt Strecker, die an der Kunstakademie studiert, die Idee hinter der Ausstellung "Aorist", ein griechisches Tempus der abgeschlossenen Vergangenheit. "Es geht darum, die Strukturen, die hinter etwas stehen, freizulegen." So entstand auch die Idee zu dem größten Kunstwerk der Ausstellung, ein Raum mit einer großen Wand aus Schaumstoff und Garn, die "optisch an eine Ruinenwand in Aleppo und farblich an das Eismeer angelehnt ist".

Lässt man den Blick durch die Ausstellungsräume schweifen, bleibt dieser zwangsläufig auch an den beiden Kunstwerken "zip" hängen. Als Material diente Filament für 3D-Drucker, das in einem Gerät - ähnlich einer Heißkleberpistole - auf 230 Grad erhitzt wird. "Bis zur vollständigen Aushärtung bleiben nur wenige Sekunden, das hat etwas sehr Direktes. Man kann es nicht mehr zurücknehmen." Doch vom Rückgängigmachen ist Strecker eh kein großer Fan: "Alle meine Entwürfe sind mit Kugelschreiber gezeichnet. Gefällt mir etwas nicht, fange ich von vorne an", sagt Strecker.

Alle Werke für die Ausstellung hat sie erst in diesem Jahr angefertigt: "Die Arbeiten entstehen immer parallel, quasi eine großgefächerte Suche", wie sie erklärt. Auf diese Suche begab sich Strecker überwiegend nachts, da "ich dort die Ruhe und Freiheit habe, so dass es nur um die Arbeit geht."

Nachdem die Ausstellung erst in der Nacht zur Eröffnung fertig installiert war, freut sich Strecker nun auf "etwas Abstand, damit ich aus der Beobachtung der Werke wieder was Neues entdecken kann".

Öffnungszeiten Interessierte können sich von Mittwoch bis Samstag von 14 bis 19 Uhr in der Galerie an der Ackerstraße 199 von Streckers Talent überzeugen.

(RP)
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