Eller Mobile Redaktion am S-Bahnhof in Eller
Eller · Zehn Jahre lang haben sich Werbegemeinschaft und Stadtteilpolitik für den Bahnhof eingesetzt und viel Geld investiert. Nach dem schlechten Urteil des VRR wollen sie nun wissen, ob sich ein weiteres Engagement noch lohnt.
Die Uhr hätte schon längst repariert, die Mauer um den Eingang zur Unterführung gestrichen sein können. Auf diese kleinen Schönheitsreparaturen hatten sich die Bezirksvertretung 8 und die Werbegemeinschaft im Stadtteil Eller schon vor Monaten geeinigt mit der Deutschen Bahn, in deren Zuständigkeiten diese Bereiche der Haltestelle fallen. Auch ein Mitarbeiter der Stadt war im vergangenen Herbst bei einem Ortstermin dabei, ein erhöhter Reinigungsturnus am S-Bahnhof Eller-Süd ist damals im Gespräch gewesen.
Dass seitdem nichts passiert ist, ärgert Jürgen Hagendorn, Vorsitzender der Werbegemeinschaft, und Bezirksbürgermeister Gerwald van Leyen ungemein. Auf Nachfragen würde nicht einmal mehr geantwortet. Dass es vor kurzem dann auch noch eine schlechte Bewertung gegeben hat für die Station vom Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), stimmt die beiden nachdenklich. Denn in den letzten zehn Jahren haben Händler und Bezirkspolitik rund 50.000 Euro vor allem in die Reinigung des Tunnels gesteckt, damit sich die Fahrgäste wieder wohler fühlen, sicherer. Dem VRR machen Hagendorn und van Leyen keine Vorwürfe, "der hat ja nichts davon, uns schlechte Noten zu geben", sagt Jürgen Hagendorn. Dafür sehen Politik wie Händler die Bahn in der Pflicht, von der aber bis heute keine Rückmeldung gekommen ist. Auch auf die Nachfragen unserer Zeitung hat es nur sehr wenig Feedback gegeben. Der zuständige Kollege sei nicht im Haus, hieß es.
Weil Hagendorn und van Leyen nicht wissen, ob sich weitere Investitionen lohnen, wollen sie die Meinung der Bahnfahrer hören. Dazu wird es am morgigen Dienstag, 17. April, eine Mobile Redaktion gegeben gleich am Eingang zum Tunnel. "Wie sehen das die Elleraner?", fragt sich Hagendorn. Dass der Bahnhof schon deutlich schlechtere Zeiten erlebt hat, ist kein Geheimnis. Es soll sogar so schlimm gewesen sein, dass die Menschen nur noch geduckt durch den Tunnel liefen. Zum Gespräch morgen Nachmittag wollen Stadtteilpolitiker kommen und Mitglieder der Werbegemeinschaft. Eingeladen sind auch Vertreter der Stadt und der Deutschen Bahn.
Eine Absage hat es bereits gegeben von der Stadt, die die Deutsche Bahn in der Pflicht sieht. Die Deutsche Bahn selbst wird ebenfalls keinen Experten zum Gesprächstermin schicken, der zuständige Kollege habe Termine, wie es heißt. Die Signale sind nicht sehr vielversprechend, "der Eingang soll bald gestrichen werden", heißt es aus der Pressestelle. Einen Termin konnte man nicht nennen, die Erfahrung hat Jürgen Hagendorn auch schon gemacht. Für das Verkehrsunternehmen und die Stadt hat er sich aber auch nicht eingesetzt in den letzten zehn Jahren - das Viertel wollten er und seine Kollegen aufwerten. Und deshalb ist ihm auch die Meinung der Fahrgäste so wichtig. Ideen für andere Projekte aber gibt es genug.