Eller Kosten für Kulturbahnhof-Umbau

Eller · Auf Anfrage der Bezirksvertretung 8 hat die Verwaltung jetzt eine Gegenüberstellung der von zwei Gutachtern ausgerechneten Sanierungskosten für den Kulturbahnhof Eller vorgelegt. Beide Kostenschätzungen weichen wie erwartet stark voneinander ab. Während der von den Mietern beauftragte Sachverständige Ingo Grün davon ausgeht, dass 321.000 Euro für die Behebung der vorhandenen Schäden ausreichen, setzt der Holzsachverständige der Stadt die Sanierungssumme mit 645.000 Euro doppelt so hoch an. Das ist aber noch deutlich weniger als die zwei Millionen Euro, die im Herbst vergangenen Jahres noch im Raum standen. Bevor jedoch nicht alle städtischen Häuser durch die "Projektgruppe Sanierung Kulturgebäude" begutachtet wurden, passiert ohnehin nichts. Die Ergebnisse sollen nicht vor Herbst dieses Jahres vorliegen.

Besonders beim Dach unterscheiden sich die Schätzungen eklatant. Während Grün auf 28.000 Euro kommt, setzt die Stadt 191.000 Euro an. Auch beim Faktor "Sonstiges" (neben Außen- und Innenwänden) kommen die beiden Experten nicht auf einen Nenner. Grün geht von 40.000 Euro aus, der Holzsachverständige von 125.000 Euro. Die stark voneinander abweichenden Kostenangaben würden aus der unterschiedlichen Bewertung der Schädigung der Bauteile resultieren, erklärt die Verwaltung.

Eine deutliche Abweichung zeigt sich bei der Bewertung der hölzernen Tragwerke (Fachwerk und Dächer). Grün kommt zu dem Ergebnis, dass die hölzernen Tragwerke mit kleinen Ausnahmen in gutem Zustand sind. Der vom Kulturamt beauftragte Holzsachverständige kommt hingegen zu einem ganz anderen Ergebnis. Nach seiner Untersuchung liegt an den hölzernen Tragkonstruktionen aller Gebäudeteile ein fortgeschrittener biologischer Befall vor. Das zehn Jahre alte Schieferdach des Hauptgebäudes ist aus Sicht von Grün ebenfalls in gutem Zustand. Der städtische Sachverständige hat dagegen fortgeschrittenen Pilzbefall festgestellt, der umfangreiche Sanierungsarbeiten am Dachstuhl nach sich ziehen würde. Insgesamt sei auch von einer großflächigen Erneuerung der Dachschalung auszugehen. "Das hat bedauerlicherweise zur Folge, dass die gut erhaltene Schieferdeckung nicht erhalten werden kann", heißt es in der Stellungnahme. Ungeachtet dessen soll die Sanierung des stark geschädigten Daches des linken Anbaus aber noch in diesem Jahr umgesetzt werden.

(arc)
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