Eller Erste Ideen für 800-Jahr-Feier in Eller

Eller · Die Werbegemeinschaft plant Aktionen unter dem Motto "800 Jahre Flecken Elnere". Vereine und Schulen sollen mitmachen.

 2017 feierten die Elleraner das 25. Gumbertstraßenfest. In diesem Jahr soll es unter das Motto "800 Jahre Flecken Elnere" gestellt werden.

2017 feierten die Elleraner das 25. Gumbertstraßenfest. In diesem Jahr soll es unter das Motto "800 Jahre Flecken Elnere" gestellt werden.

Foto: anne orthen

So genau weiß niemand, seit wann es den heutigen Stadtteil Eller wirklich gibt. Ein festes Datum existiert nicht, Dokumente aber zeugen von der Entstehungsgeschichte eines Dorfs, irgendwann im 12. Jahrhundert muss es gewesen sein. 1218 gibt es eine erste urkundliche Erwähnung in der Heberolle des Stiftes Gerresheim unter dem Namen "Elnere". Auf der Pergamentrolle wurde die noch zu zahlende Steuerlast eines Steuerschuldners eingetragen. Diese Dokumente sind es oftmals, die Ortschaften im Mittelalter bezeugen.

 Nach der Absage des Weihnachtsmarkts 2017, soll es in diesem Jahr wieder eine Aktion geben.

Nach der Absage des Weihnachtsmarkts 2017, soll es in diesem Jahr wieder eine Aktion geben.

Foto: hans-jürgen bauer

Für die Werbegemeinschaft in Eller ist das Grund genug, 2018 zum Jubeljahr auszurufen. "800 Jahre Flecken Elnere" will sie feiern, hat viele Ideen dafür im Kopf. "Irgendwas muss man ja feiern", sagt Jürgen Hagendorn von der Werbegemeinschaft. Fest steht, "dass Oberbürgermeister Thomas Geisel Schirmherr für einige Veranstaltungen ist", erzählt Ralf Hansen, Hagendorns Stellvertreter.

 Schloss Eller ist eines der wichtigsten Zeugnisse für die Entwicklung des Stadtteils. Erstmals wurde es 1309 urkundlich erwähnt.

Schloss Eller ist eines der wichtigsten Zeugnisse für die Entwicklung des Stadtteils. Erstmals wurde es 1309 urkundlich erwähnt.

Foto: jana bauch

Gerne würde er einmal alle Vereine aus dem Stadtteil zusammenbringen - von Brauchtum bis Sport. Bei einem großen Fest auf dem Gertrudisplatz sollen sie sich kennenlernen, netzwerken, im besten Fall untereinander verstärken. Die Verschönerung der Stromkästen soll ausgebaut werden, im vergangenen Jahr wurde bereits das Exemplar am S-Bahnhof Eller Mitte von einer Künstlergruppe gestaltet. "Im Augenblick verhandeln wir mit den Telefongesellschaften, die Eigentümer der Kästen sind", sagt Hansen, der einen sehr prominenten Paten für einen Stromkasten gewinnen konnten, getreu dem Motto "Wer 800 Jahre Flecken Elnere feiern will, der muss auch etwas bieten". "Die Toten Hosen wollen einen sponsern und sogar für eine Signierstunde vorbeischauen", sagt Hansen stolz. Gespräche führt er auch schon mit den Schulen im Stadtteil: Von ihnen wünscht sich der Zweite Vorsitzende der Werbegemeinschaft eine Art Zeitstrahl.

"Jede Schule könnte sich um ein Jahrhundert kümmern und dazu etwas erarbeiten", sagt Ralf Hansen. Beim Gumbertstraßenfest, so stellt es sich Hansen vor, könnten die einzelnen Abschnitte zusammengetragen werden.

Künstlermarkt, Ostermarkt, Kneipentour, Gumbertstraßenfest und Weihnachten sollen mit dem Titel "800 Jahre Flecken Elnere" überschrieben werden. Ein Konzept für die Adventszeit würde gerade erarbeitet, im vergangenen Jahr ist der Weihnachtsmarkt samt verkaufsoffenem Sonntag von den Händlern kurzfristig abgesagt worden. Vermutlich hätte Verdi ihnen ohnehin einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Pläne für Weihnachten 2018 will die Werbegemeinschaft Ende März vorstellen, und auch die übrigen Ideen sollen bis dahin ausgearbeitet sein, die alle irgendetwas mit der Geschichte zu tun haben sollen.

Eines ist Ralf Hansen aber wichtig: "Wir brauchen Unterstützer", sagt er. Ohne die Hilfe der Menschen aus dem Stadtteil, ohne ihre Ideen, wird die Werbegemeinschaft das Jubeljahr kaum stemmen können. "Und wir brauchen Leute, die organisieren", sagt Hansen. Einen Helfer gibt es in jedem Fall schon: den Arbeitskreis Kultur, der aufwendig die Geschichte des Stadtteils recherchiert und diese in einer Ausstellung in den Räumen an der Heidelberger Straße gezeigt hat. "Diese Ausstellung wäre auch im Rathaus denkbar", sagt Ditmar Kuhlmeier vom Arbeitskreis. "Für den Stadtteil und die Menschen ist die Geschichte schön, ein Stück Heimat", findet Kuhlmeier. "Und aus Geschichte wächst die Zukunft."

(RP)
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