Eller Skater müssen weiter warten

Eller · Der Skaterpark in Eller wird immer noch nicht gebaut. Die CDU kritisiert das "Planungschaos" in der Verwaltung und will einen anderen Standort. Hintergrund sind Probleme mit dem Lärmschutz.

 Das Modell bildet den Idealfall ab. So wird der Skaterpark allerdings am Ende nicht aussehen. Ob er überhaupt in Eller gebaut wird, bleibt abzuwarten.

Das Modell bildet den Idealfall ab. So wird der Skaterpark allerdings am Ende nicht aussehen. Ob er überhaupt in Eller gebaut wird, bleibt abzuwarten.

Foto: Stadt

Der Skaterpark an der Heidelberger Straße in Düsseldorf wird gebaut. Zumindest ist das die Auskunft der Verwaltung. Ein Bauantrag ist in der vergangenen Woche gestellt worden, heißt es bei der Stadt und "die Verwaltung ist zuversichtlich, dass 2016 mit dem Bau begonnen werden kann", so ein Stadtsprecher auf Nachfrage der Rheinischen Post.

Allerdings wird diese Zuversicht nicht von allen geteilt. Und das hat durchaus seine Gründe. Denn die Geschichte des Skaterparks in Eller ist scheinbar unendlich. Seit mehr als neun Jahren schon geistert sie durch den Stadtteil, Geld wird bereitgestellt, Planungen präsentiert, Spatenstiche angekündigt, doch passiert ist in dieser Zeit nichts.

So kritisiert auch die CDU-Fraktionsvorsitzende in der Bezirksvertretung 8, Dagmar von Dahlen: "Obwohl die notwendigen Mittel - im damaligen Etat 2014 zur Verfügung gestellt wurden, soll jetzt der Baubeginn nicht vor 2016 sein." Die CDU spricht von einem "Planungschaos" an der Heidelberger Straße, das zu Lasten der Jugendlichen geht.

Auch die SPD kritisiert die Planungen, wenn auch etwas moderater: "Ich finde es schade, dass die Jugendlichen immer vertröstet werden. Man hat den Eindruck, dass die Anlage nicht wichtig genug ist", sagte die SPD-Fraktionsvorsitzende in der BV 8, Petra Reidt-Schmidt.

Zuletzt im Januar 2015 hatte Jugendamtsleiter Johannes Horn versprochen, dass der Skaterpark in diesem Jahr gebaut wird. "Städtische Gelder und Sponsoren sollen den Bau finanzieren", sagte er dem Jugendrat. Von einem Großsponsor war sogar die Rede, mit dessen Hilfe die komplette Anlage erstellt werden sollte. Allerdings erst, nachdem der vom Jugendrat und der BV abgesegnete Entwurf modifiziert wurde.

Der Sponsor wollte eine Anlage, die internationalen Ansprüchen genügt, hieß es. Es gab sogar eine Begehung des Geländes mit Skateboard-Profis. Davon ist jetzt allerdings nicht mehr die Rede. Der Vorentwurf des Architekturbüros L2 sah neben Parkflächen für Autos und Fahrrädern eine große "Street-Area" vor, die dem öffentlichen Raum nachempfunden ist, ein Gelände mit Betonrundungen und eine Rampenlandschaft für BMX- und Mountainbikefahrer. Außerdem sollte es rund um den Park eine Hügelstrecke für Radfahrer geben.

Wie viel davon noch umgesetzt wird, ist unklar. Zudem ist ungewiss, wie die Anlage überhaupt genutzt werden darf. "Die Verwaltung musste einräumen, dass es erhebliche Probleme mit dem Lärmschutz gibt, die dazu führen, dass die Anlage für die Jugendlichen nur mit Nutzungseinschränkungen betrieben werden kann", sagte von Dahlen. So sei im ersten Gutachten "vergessen" worden, die Nebengebäude von Schloss Eller mit einzubeziehen. Zurzeit sind die noch unbewohnt, doch Oberbürgermeister Thomas Geisel wünscht hier hochwertigen Wohnraum, es soll auch einen eventuellen Investor geben, hieß es beim ersten OB-Dialog vor ein paar Wochen. Allerdings bräuchte es dann eine Schallschutzwand oder aber eine Nutzung des Parks bis maximal 22 Uhr wäre nur möglich. Geplante Sponsorenevents könnten dann nicht stattfinden.

Die CDU stellt nun die Standortfrage: Jetzt biete sich noch einmal die Chance, einen Standort zu suchen, der Citynah ist, bei dem es aber nicht zu Lärmkonflikten komme.

(RP)
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