Eller Bürger debattieren über Ellers tote Kinder

Eller · Die Gebeine der vor rund 250 Jahren gestorbenen Kinder von Eller werden voraussichtlich im September hinter dem Heimatmuseum unweit ihres Fundortes erneut beigesetzt. Darüber und über die Bestattungskultur der vergangenen Jahrhunderte informierte Historiker Ulrich Brzosa am Samstag auf dem Gertrudisplatz interessierte Bürger. Viele seien gekommen, hätten engagiert, teils auch emotional und kontrovers über den Umgang mit diesen Gebeinen sowie die bevorzugte Bestattungsform für sich selbst diskutiert, berichtet Brzosa.

 Historiker Ulrich Brzosa hatte die Gebeine mit dabei.

Historiker Ulrich Brzosa hatte die Gebeine mit dabei.

Foto: Bernd Schaller

Das Thema, wie mit den Gebeinen der toten Kindern aus dem 18. Jahrhundert umgegangen werden soll, hatte in jüngerer Vergangenheit die Gemüter erhitzt. So zeigte sich die evangelische Kirche reserviert gegenüber einem kirchlichen Begräbnis im engeren Sinne (das es auch nicht geben wird), und der Arbeitskreis Kultur will keine Gedenktafel am Museum, die auf den hinter dem Haus gelegenen ersten Ellerer Friedhof hinweist. Diesen Streit wollte Brzosa am Samstag nicht noch einmal aufleben lassen: "Die Frage nach dem richtigen Umgang mit Gebeinen muss jeder nach eigenen Wertmaßstäben beurteilen.

Wir haben durch die Aktion dem einen oder anderen sicher geholfen, seine Wertmaßstäbe kritisch zu hinterfragen und gegebenenfalls neu auszurichten."

(jj)
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