Düsseltal Zoopark: Kritik an Plänen der Stadt

Düsseltal · Mit der Umgestaltung sollte man sich endlich um das "Fütterproblem" kümmern, fordern Anwohner.

 Geplant sind etwa die Erneuerung des Uferbereichs und ein Flanierweg entlang des Zooteichs. Eine Einladung zur Fütterung von Gänsen?

Geplant sind etwa die Erneuerung des Uferbereichs und ein Flanierweg entlang des Zooteichs. Eine Einladung zur Fütterung von Gänsen?

Foto: GREENBOX

Edgar Guhde verfolgt die Entwicklung des Zooparks mit Sorge. "Ich besuche diesen Park seit 1982, und mir ist es ein Ärgernis, dass auch dort regelmäßig die Enten und Gänse mit Brot gefüttert werden, was bei den Tieren Durchfall und Bauchschmerzen verursacht sowie die Wasserqualität beeinträchtigt", sagt Guhde. Er engagiert sich im "Politischen Arbeitskreis für Tierrechte in Europa" und findet, dass sich die Stadt im Zuge der geplanten Umgestaltungs- und Wiederaufforstungsarbeiten nach den Verwüstungen durch Orkan Ela endlich auch um dieses Problem kümmern sollte. Besucher sollten keinen unmittelbaren Zugang zum Wasser erhalten: Ein Abstand von zwei Metern - etwa durch Sträucher - sei denkbar, um das Füttern der Tiere zu verhindern, so Guhde.

Vor einigen Wochen hatte die Stadt der Öffentlichkeit ihre Ideen zur Umgestaltung des zwölf Hektar großen Parks vorgestellt. Geplant sind etwa die Erneuerung des Uferbereichs und ein Flanierweg entlang des Zooteichs. Die Wege sollen ausgebessert werden, damit zum Beispiel Jogger den Park besser nutzen können. Die historische Grundstruktur der Parkanlage, die von Alfred Brehm als zoologischer Garten gebaut und 1876 eröffnet worden war, soll aber erhalten bleiben. Bis zu 1,6 Millionen Euro könnten die Arbeiten, darunter Neupflanzungen, kosten.

Unternehmer Friedrich-Wilhelm Hempel, der in der Nähe des Parks wohnt, sieht die Pläne der Stadt kritisch: "Manche Leute sind sehr schnell dabei, Steuergelder auszugeben. Hierzu gehören offensichtlich die Mitarbeiter des Gartenbauamtes im Hinblick auf die Neugestaltung des Zooparks." Zwar gebe es vor Ort einige durch "Ela" verwüstete Bereiche, doch die Natur hätte diese selbst "aufgeräumt": "So haben sich zum Beispiel Bereiche, die zuvor völlig verwachsen waren, gelichtet. In zwei oder drei Bereichen muss noch aufgeforstet werden", sagt Hempel. Aufwendige Neuerungen hält er daher für überflüssig. Ein größeres Problem sind seiner Meinung nach die kanadischen Wildgänse: Mindestens 60 Tiere würden dauerhaft im Zoopark leben. "Diese verunstalten und verunreinigen mit ihrem Kot nicht nur die Wege, sondern vor allem auch die Wiesen, so dass hier die Kinder nicht mehr spielen und keine Form von Freizeitgestaltung mehr möglich ist. Anstatt also in großem Stil eine Neugestaltung zu planen, sollte erst einmal das ,Gänseproblem' gelöst werden", findet Hempel.

(semi)
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