Düsseltal Unser Zoopark soll schöner werden

Düsseltal · Bei der ersten Bürgerversammlung zur Umgestaltung gab es viele Wünsche der Bürger. Und die Realität der Planer.

 Der Zoopark ist "das Schönste, was wir im Bezirk 2 haben", sagte Bezirksbürgermeister Uwe Wagner. Recht hat er.

Der Zoopark ist "das Schönste, was wir im Bezirk 2 haben", sagte Bezirksbürgermeister Uwe Wagner. Recht hat er.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Bürgerbeteiligungen sind eine schicke Sache, weil sie ein wenig der Verantwortung der Planer auf die Menschen lädt, außerdem bekommt man die Meckerer an den Tisch. Und - das soll an dieser Stelle nicht verschwiegen werden - bekommt man im Zweifel Ideen frei Haus, von denen, die wissen, worum es geht. Viele Ideen hatten die Bürger gestern in der nahezu voll besetzten Aula der Paulusschule. Aber es ging ja auch "um das Schönste, was wir im Bezirk 2 haben", wie Bezirksbürgermeister Uwe Wagner zur Einleitung sagte.

Der Zoopark also, arg in die Jahre gekommen, aber immer noch sehr geliebt. "Wir sammeln heute Ideen", umriss Gartenamtsleiterin Doris Törkel den Verlauf des Abends, so gab es Stellwände, an denen die in Gruppen eingeteilten Bürger ihre Vorstellungen, ihre Bedürfnisse, ihre Forderungen aufschreiben konnten.

Mitarbeiter des Gartenamtes moderierten innerhalb der Gruppen, aber auch die Menschen, die den neuen Zoopark letztlich planen auf der Grundlage der Historie, der Ansprüche und eben der Bürgerbeteiligung. "Greenbox" heißt die Firma, die Parks, öffentliche Gärten und Grünanlagen in ganz Deutschland plant, unter anderem Wettbewerbssieger bei der Neugestaltung der DFB-Zentrale in Frankfurt ist. Und sie konnten auch gleich erste Entwürfe für die beiden Eingänge des Parks zeigen, die bereits in diesem Jahr noch umgesetzt werden sollen. Denn auch das versprach Törkel: Schnell soll es gehen, und sie verwies mehrmals auf den für alle Parkinteressierten wichtigen Termin, 22. Oktober, ebenfalls 18 Uhr in der Aula der Paulusschule, an dem "Greenpark" seine ersten Entwürfe vorstellen und weiter mit den Bürgern diskutieren will. Grundlage dessen seien die Ideen des Abends und natürlich die Vorstellungen der Planer.

Es besteht ja immer die Gefahr, dass zwischen diesen beiden eine gewisse Lücke klafft. Die wurde gestern erkennbar, als "Greenbox"-Chef Hubertus Schäfer von "versperrten Blickbeziehungen" sprach, die der Schönheit des Parks im Wege stünden, sprich: Er zeigte einen unmotiviert in der Landschaft stehenden Busch und machte deutlich, dass, wenn es nach ihm ginge, der weg muss. Da regte sich dann doch ziemliches Unbehagen in den Reihen, auch, als er die Sitzplätze am Weiher zur zentralen Anlaufstelle im Park erkor, gab es Widerspruch. Ob er denn den Park überhaupt kenne, fragte eine Bürgerin und "das Verwilderte ist doch das Schöne an dem Park", warf eine andere ein.

Mit Worten wie Stutzen, Ausdünnen oder gar "Absemmeln" - ein Wort, das Frau Törkel benutzte als es um die Pappeln ging - muss man bei den Bürgern offenbar vorsichtig sein, mag die erste Erkenntnis des Abends sein. Es ging also im Verlauf weniger um Heckenscheren als um Neupflanzungen. So etwa bei der Gestaltung der Eingänge. So zeigte eine Animation den neuen Eingang am Brehmplatz, mit einer Rotbuchenhecke, Gräserfeldern und Staudenbeeten, die die anwesenden Pflanzenfreunde wieder versöhnten. Ideen kamen einige, darunter Spielplätze, Gastronomie, Joggingpfade und bequeme Sitzbänke. Ruhezonen wechselten sich mit Spielzonen ab, Entenfreunde überwarfen sich ein wenig mit Leuten, die dem Federvieh wenig abgewinnen können. Es wird nicht einfach. Man hat ja nur gut zwölf Hektar.

(RP)
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