Düsseltal Streit um Stellplätze für 76 neue Wohnungen in Düsseltal

Düsseltal · Die Stadt stellt Pläne für das Projekt an der Grafenberger Allee/Ecke Sohnstraße vor.

 Auch die Gestaltung des neuen Komplexes kam bei vielen Bürgern am Dienstagabend nicht gut an.

Auch die Gestaltung des neuen Komplexes kam bei vielen Bürgern am Dienstagabend nicht gut an.

Foto: Andreas Endermann

Dass so viele Bürger kommen würden, um sich den geplanten Neubau in Düsseltal mit insgesamt 76 Wohnungen vorstellen zu lassen, hatte Michael Bringmann vom städtischen Planungsamt nicht erwartet. Umso erfreuter war er, gemeinsam mit Bezirksbürgermeister Uwe Wagner sowie Petra Brandes, ebenfalls vom Stadtplanungsamt, rund 50 interessierten Anwohnern die Pläne zu präsentieren und Fragen zu beantworten. Die Bürger werden in zwei unterschiedlichen Stufen in die Planung dieses Neubauprojekts eingebunden. Bei der ersten Stufe, der sogenannten "Stadtplanung zur Diskussion" hatten sie am Dienstagabend die Möglichkeit, bereits vor der Erstellung des Bebauungsplans, Stellung zu nehmen und Änderungswünsche zu äußern.

An der Grafenberger Alle/Ecke Sohnstraße werden für den geplanten Neubau die dort ansässige Tankstelle, deren Pacht in den nächsten Jahren ausläuft, sowie vier kleine Einfamilienhäuser abgerissen. Die Mieter, so Bringmann, wurden vom Grundstückseigentümer bereits vor geraumer Zeit informiert. Entlang der Sohnstraße soll es dann einen fünfgeschossigen Gebäuderiegel mit einem Staffelgeschoss geben, zumindest die Erdgeschosswohnungen sollen Gärten erhalten. An der Ecke zur Grafenberger Allee erfolgt ein achtgeschossiger Komplex mit Flachdach, ein kleiner Platz, der durch die neue Bebauung entstehen wird, soll durch Einzelhandelsgeschäfte belebt werden.

Auf große Kritik der Bürger stößt die Anzahl der vorgesehenen Parkplätze. Die geplante Tiefgarage entlang der Sohnstraße soll nämlich lediglich 61 Stellplätze bieten, davon zwölf bis 15 für die gewerblichen Nutzer, der Rest für die Wohnungen. Die vor rund einem Jahr geänderte Stellplatzsatzung sieht vor, dass nicht mehr zwingend ein Stellplatz pro Wohneinheit errichtet werden muss, sondern es darf bei kleinen Wohnungen auch deutlich weniger sein. Nach dieser neuen Satzung wurde die geplante Stellplatzanzahl errechnet. Dies sei viel zu wenig, befindet die große Mehrheit der Teilnehmer. Die Parkplatzsituation im Viertel sei ohnehin sehr angespannt, selbst Garagen würden regelmäßig zugeparkt. Bei nur 61 Stellplätzen würde sich diese Situation deutlich verschärfen.

Neben Fragen zu Verkehrslärm, Lärmbelästigung durch Gastronomie, zu notwendigen Frischluftschneisen und möglicher Bodenbelastung nach Abriss der Tankstelle findet auch die architektonische Gestaltung keineswegs überall Zustimmung. Der Neubau sei "öde und einfallslos", sagte ein Besucher. Noch seien die Planungen nicht abgeschlossen, hieß es von Seiten des Planungsamtes hierzu.

(RP)
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