Düsseltal Straßenbahnen und Lkw lassen Putz in Kapelle bröckeln

Düsseltal · Die Marienkapelle in der St. Paulus Kirche ist durch die Erschütterungen von Straßenbahnen und Lkw in den vergangenen Jahren arg in Mitleidenschaft gezogen worden. Nun soll sie saniert werden. Gottesdienste werden verlegt.

 Edith Fieger vom Kirchenvorstand und Pfarrer Ansgar Steinke machen sich ein Bild von den Schäden in der Marienkapelle.

Edith Fieger vom Kirchenvorstand und Pfarrer Ansgar Steinke machen sich ein Bild von den Schäden in der Marienkapelle.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Ansgar Steinke und Edith Fieger stehen in der Marienkapelle und sehen sich um. "Das ist kein schöner Raum mehr", sagt Fieger vom Katholiken-Vorstand. Und die Enttäuschung darüber ist ihr anzusehen und -hören. Ein Blick auf die Wände genügt, um zu verstehen, was sie meint: Fast überall sind Risse zu sehen, einige sind fein und kurz, andere breit und mehr als 40 Zentimeter lang. "Daran kann man die Belastung durch die Bundesstraße, die Lindemannstraße vor der Tür, ablesen", sagt Fieger. In den vergangenen Jahren habe die Kapelle sehr unter der Verkehrsbelastung, den Erschütterungen durch die Straßenbahnen und die vielen Lkw gelitten, sagt das Mitglied des Katholiken-Vorstands. Spuren an den Wänden haben aber auch die Kerzen hinterlassen: An vielen Stellen sind große schwarze Flecken zu sehen.

Am Donnerstag will die Katholische Kirchengemeinde mit den Sanierungsarbeiten in der Marienkapelle in der St. Paulus Kirche beginnen. Dazu soll der rissige Putz erst einmal abgeschlagen werden, sagt Pfarrer Ansgar Steinke. Wie das Mauerwerk darunter dann aussehen wird, bereitet ihm und Fieger große Sorge. Denn noch wisse man nicht genau, wie groß die Schäden am Mauerwerk sind, sagt Edith Fieger vom Kirchenvorstand. Die Befürchtung, dass die Schäden immens sein könnten, scheinen durchaus berechtigt, sagen die beiden: Denn wenn man versehentlich die eine oder andere Wand an einer Stelle streife, könne es schon mal vorkommen, dass der Putz im erheblichen Maße bröckelt.

Wie hoch die Kosten für die Ausbesserungen sein werden und wie lange die Kapelle geschlossen bleiben muss, könne man deswegen zurzeit nicht sagen. Für zwei bis drei Monate, so die Planungen, werde die Marienkapelle an der Lindemannstraße aber mindestens geschlossen bleiben. In dieser Zeit werden unter anderem die Gottesdienste verlegt. "Wir haben spiegelbildlich gegenüber zur Marienkapelle eine weitere Kapelle, allerdings eine offene", sagt Pfarrer Steinke. Dort werde man die Gottesdienste während der Bauphase abhalten. Die Chorproben (Frauenschola, Kammerchor und Cäcilienchor) werden wiederum in die Liebfrauenkirche verlegt.

Da sich seit der Sanierung vor 16 Jahren die Nutzung der Kapelle sehr geändert hat, werden nun auch weitere Arbeiten vorgenommen. So soll die Beleuchtung vor Ort erneuert werden, sagt Edith Fieger vom Katholiken-Vorstand. Da die Kapelle nicht nur für Gottesdienste, sondern auch für andere Formen der Gemeindearbeit wie Chorproben genutzt wird, sei eine indirekte Beleuchtung sinnvoll. Dann könne man zum Beispiel das Licht dimmen und es eben auf die jeweiligen Bedürfnisse anpassen, sagt Edith Fieger. Auch um die Klais-Orgel will man sich während der Arbeiten kümmern. Um Verunreinigungen des Instruments zu vermeiden, müsse man die Orgel ohnehin einlagern. Deswegen werde man "sinnvollerweise die Gelegenheit nutzen und sie reinigen lassen", sagt der Pastor.

(semi)
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