Derendorf Neuer FH-Campus wird ein Hingucker

Derendorf · Der erste Blick in die neue Hochschule in Derendorf beeindruckt. Doch wann Studenten einziehen, ist weiter unklar.

Eine schicke rote Treppe, die ans Ruhrmuseum in Essen erinnert, führt in das Studentenservicezentrum.

Eine schicke rote Treppe, die ans Ruhrmuseum in Essen erinnert, führt in das Studentenservicezentrum.

Foto: Schaller

Wenn es einen Wettbewerb für die schickste staatliche Hochschule des Landes gäbe, würden die Chancen der Fachhochschule mit ihrem Campus, der zurzeit auf dem Areal zwischen Münster- und Rather Straße sowie Toulouser Allee entsteht, sicherlich gut aussehen.

Mit prächtigen Parkettböden, großzügigen, verglasten und lichtdurchfluteten Foyer-Bereichen, imposanten, roten Treppen, die ein wenig an das Ruhrmuseum in Essen erinnern, begrünten Innenhöfen und modernster Technik ähnelt die vom Land finanzierte Bildungseinrichtung schon fast einer dieser Privathochschulen, von denen es in Düsseldorf inzwischen so viele gibt.

Derendorf: Neuer FH-Campus wird ein Hingucker
Foto: Schaller,Bernd (bs)

Kein Wunder also, dass FH-Präsidentin Brigitte Grass gestern mit sichtlichem Stolz das erste Mal über den Campus führte, wo für rund 224 Millionen Euro die von den Architekten Nickl & Partner geplante Hochschule entsteht. Der Neubau in "herausragender", da zentraler Lage, biete viele "einmalige Chancen", sagte Grass.

Mit der Zentralisierung der beiden bisherigen Standorte in Golzheim und auf dem Campus der Uni Düsseldorf in Bilk werde man auf dem ehemaligen Schlösser- und Schlachthof-Areal eine Campus-Atmosphäre haben und damit beste Bedingungen, um in Studium und Wissenschaft fächerübergreifend zusammenzuarbeiten. So werden in den fünf Neubauten (eines wird frühestens im Spätsommer in Angriff genommen) Fachbereiche zusammengelegt, die inhaltlich zusammenpassen, zum Beispiel die Architekten mit den Designern oder die Elektrotechniker mit den Verfahrenstechnikern und Maschinenbauern. Aufenthalts- und Arbeitsräume sollen den Studenten bessere Bedingungen zum Austausch bieten. Dass zusätzlich zur Mensa mit 500 Plätzen in fast jedem Gebäude auch Bistro- oder Cafébereiche entstehen sollen, kann das sicherlich nur fördern.

Zudem firmiert die Fachhochschule ab heute als Hochschule Düsseldorf und das mit neuem Corporate Design. "Der Name ist Ausdruck unseres neuen Selbstverständnisses", sagt Grass. Seit dem Zusammenschluss verschiedener Fachschulen zur Fachhochschule Düsseldorf 1971 habe sich die Bildungseinrichtung in Sachen interdisziplinärer Arbeit so weit profiliert, dass der Name Fachhochschule nicht mehr passe - auch andere Fachhochschulen haben sich bereits umbenannt. Jeder Fachbereich bekommt im Zuge dieser Änderung ein eigenes Erscheinungsbild (etwa eine Farbe, die das Gebäude farblich durchzieht und damit auch als Orientierungshilfe genutzt werden kann).

Wann die ersten Studenten Vorlesungen und Seminare auf dem schicken Campus besuchen werden, ist allerdings weiter unklar. Ursprüngliche Planungen sahen das bereits für 2013 vor. "Das war ein sehr ehrgeiziges Ziel und eins, dass angesichts der Größe des Projekts nicht realistisch war", sagt Therese Yserentant vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) NRW, der für das Projekt verantwortlich ist. Weit fortgeschritten sind etwa der ehemalige Schlachthof, in den unter anderem Bibliothek und Erinnerungsort einziehen. Auch im Gebäude, in dem Mensa und Studierendenservicezentrum untergebracht werden sollen, laufen die letzten Arbeiten des BLB. Nach Übergabe der Gebäude brauche die Hochschule für den Bezug dann zwei bis drei Monate, so Grass.

(RP)
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