Derendorf Keine Zwischennutzung möglich

Derendorf · Altes Straßenverkehrsamt an der Heinrich-Ehrhardt-Straße verursacht monatlich 35.000 Euro Kosten.

 Das Grundstück an der Heinrich-Ehrhardt-Straße soll verkauft werden. Die Stadt führt bereits Verkaufsgespräche.

Das Grundstück an der Heinrich-Ehrhardt-Straße soll verkauft werden. Die Stadt führt bereits Verkaufsgespräche.

Foto: marc ingel

Eine interessante Informationsvorlage bekamen die Politiker der Bezirksvertretung 1 in der letzten Sitzung vor der Sommerpause vorgelegt. Dabei ging es um die Bitte, leerstehende Gebäude im Stadtbezirk 1, die sich im städtischen Besitz befinden und zum Abbruch vorgesehen sind, für eine Zwischennutzung freizugeben - wenn denn abzusehen sei, dass der Abbruch nicht innerhalb der nächsten drei Monaten durchgeführt werden kann. Für Gebäude, die sich nicht im Besitz der Stadt befinden, sollte Einfluss auf den Besitzer ausgeübt werden.

Das Amt für Gebäudemanagement sei grundsätzlich immer darum bemüht, temporäre Zwischennutzungen in allen leerstehenden, in städtischem Eigentum befindlichen Gebäuden zu realisieren, heißt es von der Verwaltung. In diesem Sinne hätten bereits verschiedene Projekte erfolgreich realisiert werden können. Aktuelle Beispiele fänden sich am Marktplatz (Events in alter Kassenhalle der Stadtkasse, Café Vélo im ehemaligen Irish Pub, Textileinzelhandel am Marktplatz 6c). Auf eine Freigabe von Gebäuden in privatem Besitz könne man als Stadt allerdings keinen Einfluss nehmen. Ein Sonderfall stellt das ehemalige Straßenverkehrsamt dar, zu dem die CDU eine gesonderte Anfrage gestellt hatte und wissen wollte, welche Kosten der Leerstand verursache (Unterhalt, Sicherung, Reinigung), und welche Pläne es für das Gelände gebe. Und natürlich auch: Lässt der bauliche Zustand eine Zwischennutzung zu? Die Antwort vom Amt für Gebäudemanagement in Abstimmung mit dem Liegenschaftsamt ließ aufhorchen: Für das Objekt an der Heinrich-Ehrhardt-Straße seien seit Dezember 2010 bis zum August vergangenen Jahres rund 150.000 Euro an Unkosten angefallen. Da sich die Situation aus Sicherheitsaspekten zunehmend verschlechtert habe, werde das Gelände seit September 2016 von einem Sicherheitsdienst überwacht. Dafür seien Kosten von 293.000 Euro angefallen. Bis zu einer Verwertung des Grundstücks ist weiterhin mit Kosten von circa 35.000 Euro pro Monat zu rechnen.

Die Stadt beabsichtige das Grundstück zur Realisierung einer dem Umfeld angepassten Büro- oder Geschäftsnutzung an einen Investor zu übertragen. Kaufpreis: 20 Millionen Euro. 15 Angebote seien abgegeben worden, die Stadt führe gerade Verkaufsgespräche. Eine Zwischennutzung, so stellt die Verwaltung klar, sei wegen des schlechten baulichen Zustands der Gebäude und der fehlenden Beleuchtung auf jeden Fall nicht möglich.

(RP)
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