Bilk Viele Düsseldorfer interessieren sich für Gemüseanbau

Bilk · Mehr als 1000 Besucher beim zweiten "Saatgut-Festival" im Geschwister-Scholl-Gymnasium

 Raimund Günster und Susanne Gura vom "Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt" stellten viele interessante Saatgut-Sorten vor.

Raimund Günster und Susanne Gura vom "Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt" stellten viele interessante Saatgut-Sorten vor.

Foto: Anne Orthen

Anneliese Schmidt kann sich bei etwa 250 Tomatensorten am Stand "lilatomate" einfach nicht entscheiden: "Ich bin heute hier, weil ich gerne mehr Gemüse selber anbauen würde und mich darüber informieren möchte", sagt sie. So wie Schmidt geht es vielen der 1000 Besucher, die am Samstag beim "Saatgut-Festival" im Geschwister-Scholl-Gymnasium vorbeischauen, das zum zweiten Mal stattfindet. An 38 Ständen werden 2000 Saatgut-Sorten vorgestellt. Vor Ort kann man sich über Sortenvielfalt, Saatguterhaltung und auch nachhaltiges Gärtnern informieren. Im Mittelpunkt stehen essbare Pflanzen. Ob Tomaten, Kartoffeln oder Bohnen - die Auswahl ist groß.

Viele Düsseldorfer schauen sich vor allem die Stände des "Vereins zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt" (VEN) an. Dort können sie zum Beispiel bei einer vom Verein betreuten Tauschbörse ihr Saatgut tauschen und sich über einzelne Gemüsesorten informieren. Raimund Günster, der sich im Verein engagiert, beschäftigt sich seit sechs Jahren mit der Paas Lintorfer Frühe, einer Buschbohne aus Düsseldorf mit feinem Geschmack. Seit den 1970er Jahren ist diese eigentlich am Markt nicht mehr erhältlich und wird von sogenannten Paten angebaut, die das Saatgut weitergeben. "Für viele Besucher sind diese alten Bohnen neu", sagt Günster. dem es wichtig ist, dass alte Saatsorten aus der Region wieder für alle zugänglich werden.

Seine Kollegin Susanne Gura freut sich über das große Interesse für die Ziele des Saatgut-Festivals. "Lehrer haben mit ihren Schülern im Vorfeld Bilder gemalt und eine bildliche Brücke gebaut, dass Ernährungsvielfalt über die Grenzen hinausgeht und wir viel missen würden, wenn wir auf Saatgut aus anderen Ländern verzichten müssen", sagt sie. "Dieser Aspekt ist in der aktuellen politischen Diskussion noch mal besonders wichtig", findet sie.

(RP)
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