Bilk Sechs Kilo Hecht fürs spanische Menü

Bilk · Beim Projekt "Küche, Kultur und Nachbarschaft" gab es diesmal ein aufwendiges Essen aus dem südeuropäischen Land. Eingeladen hatte der Spanisch-Stammtisch Düsseldorf, der mit den Gästen die kulinarische Kultur Spaniens feierte.

 Gerti Kobarg nimmt bei dem großen Gemeinschaftsessen einen Teller entgegen.

Gerti Kobarg nimmt bei dem großen Gemeinschaftsessen einen Teller entgegen.

Foto: Andreas Endermann

Schon der Duft, der am Sonntag an der Brunnenstraße in Bilk in der Luft lag, ließ den Gästen der Spieloase das Wasser im Munde zusammen laufen. Freunde der spanischen Küche hatten sich dort zum gemeinsamen Kochen - und natürlich zum Essen - eingefunden und zauberten für rund 30 Gäste ein perfektes Menü. Nach der auf den Punkt zubereiteten Tortilla als Vorspeise folgten als Hauptgang Seehecht im Schmortopf mit Garnelen, Venusmuscheln und Kartoffeln, gekocht in einem Weißwein-Sud. Das ebenso aufwendige wie schmackhafte Gericht sorgte für Begeisterung.

Die kulinarische Leiterin Silvia Erdmann aus Santander (Spanien) verlor nie die Übersicht am Herd mit den großen Pfannen und Töpfen - trotz der gigantischen Mengen auf dem Herd wie auch durch die notwendige Masse an Zutaten. So kamen unter anderem ganze sechs Kilogramm Hechtfilet auf den Tisch, sogar 30 Kilogramm Kartoffeln und rund 100 Eier mussten von den Helfern verarbeitet werden.

Das Koch-Ereignis war Teil des im Jahre 2009 begonnenen Spieloasen-Projekts "Küche, Kultur und Nachbarschaft" (KüKuNa) und stand unter der Leitung von Gerardo Gerry vom Spanisch-Stammtisch Düsseldorf (Tertulia Espanola). "In länderspezifischen Koch- und Kulturangeboten sollen sich Nachbarn vorstellen und die Gastgeberrollen übernehmen", skizziert Gerti Kobarg vom geschäftsführenden Vorstand der Spieloase zu Beginn die Grundidee dieses gemeinsamen Kochens und Essens. Diesmal war damit Spanien dran.

Den Anfang in der Reihe hatte übrigens die rheinische Küche mit ihren Besonderheiten gemacht. Dazu wurde Geschichtliches über die Umgebung der Spieloase erzählt. Viel weiter, nämlich bis nach Persien ging es dann beim nächsten Treffen. "Zwei Nachbarfamilien haben uns köstliche fremde Speisen zubereitet und uns durch persische Gedichte und Geschichten aus der Kindheit im Iran verzaubert", erinnert sich Kobarg. Nach Afrika führte der nächste KüKuNa-Tag: Zu den musikalischen Klängen einer afrikanischen Band lernten die Teilnehmer dort Gerichte mit hierzulande seltenen Zutaten wie Maniok und Kochbananen und den inzwischen auch in Deutschland recht häufig angebotenen Süßkartoffeln kennen.

Bei dem Treffen am Wochenende war nun der spanische Stammtisch der Gastgeber und zeigte, was die Küche des südeuropäischen Landes zu bieten hat. "Unser Stammtisch wurde im Jahre 2005 gegründet und hatte bei seinen regelmäßigen Donnerstagstreffen und vielen Fiestas mittlerweile mehr als 1000 Teilnehmer", weiß der "Co-organizador de la Tertulia" Gerry zu berichten. Gegenseitiges Erlernen der Sprache des anderen ist eines der Hauptanliegen des Stammtisches. "Die Themen bei den Treffen wechseln", sagt Gerry: "Oft sind es Reisen in spanischsprachige Länder." Im Moment steht dabei beispielsweise die Insel und das Land Kuba im Mittelpunkt. "In beruflicher Hinsicht sind unsere Mitglieder sehr unterschiedlich. Was bei fast allen aber schlummert, sind spanische Kochtalente", fügt Gerry hinzu. Er bekommt dafür zustimmenden Beifall der Gäste. Immerhin wurde das ja auch bewiesen.

(RP)
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