Bilk/Unterbilk Läden locken mit besonderen Aktionen

Bilk/Unterbilk · Bei bestem Einkaufswetter bummeln die Düsseldorfer am Sonntag durch die Stadtteile Bilk und Unterbilk.

 Sammelt mit Leidenschaft antiken Modeschmuck, Kleider und Taschen: Claudia Hoehne.

Sammelt mit Leidenschaft antiken Modeschmuck, Kleider und Taschen: Claudia Hoehne.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Wenn die Geschäfte in den Stadtteilen zum Sonntags-bummel laden und ihre Türen öffnen, heißt das für die Düsseldorfer: schlendern, stöbern und vielleicht shoppen - ganz ohne Hektik und Gedränge. Von den Einzelhändlern hingegen fordert der verkaufsoffene Sonntag reichlich Kreativität. "Die Kunden kaufen nicht unbedingt mehr, sie stöbern. Wir verstehen den zusätzlichen Verkaufstag deswegen eher als Werbemaßnahme", erklärt Julian Lux vom Reiseausrüstungsgeschäft Sack und Pack. Der Sonntag biete dem Geschäft an der Brunnenstraße die Möglichkeit, spezielle Angebote zu präsentieren. "Wir haben die gesamte Ladenfläche leergeräumt und mehr als 30 Zelte aufgebaut", sagt der 33-Jährige. Dies sei nur am Sonntag möglich. "Unter der Woche sind die Kunden zu gestresst und hetzen nur von Laden zu Laden. Das Sonntagspublikum ist viel entspannter."

 Julian Lux vom Reiseausrüstungsgeschäft Sack und Pack schätzt die ruhige Atmosphäre am Sonntag.

Julian Lux vom Reiseausrüstungsgeschäft Sack und Pack schätzt die ruhige Atmosphäre am Sonntag.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Claudia Hoehne macht ähnliche Erfahrungen. Die Händlerin aus Unterbilk schätzt die entspannte Atmosphäre in und vor den Läden. "Ein wirklich schöner Tag zum Verkaufen", sagt die Vintage-Liebhaberin und lächelt. 16 Jahre lang hat sie die Villa Olivia an der Düsselstraße alleine geführt - "und von Anfang an habe ich beim verkaufsoffenen Sonntag mitgemacht". Eine Ausnahme. Denn leider öffnen sonntags immer weniger Geschäfte auf der Straße. "Die Geschäftsinhaber glauben, ein siebter Verkaufstag würde sich nicht lohnen, die Kunden kämen nicht." Doch gerade am Sonntag bringen die Düsseldorfer Zeit zum Stöbern mit. Seit April heißt der Vintage-Laden, der einer Puppenstube aus den 1940er Jahren gleicht, Vintage Store. "Ich habe mich mit zwei Freunden zusammengetan, wir haben das Sortiment um Schmuck, Kleidung und Accessoires erweitert."

 Margarethe Dawo verkauft in ihrem Laden Schuhe, Kleidung und ausgefallene Accessoires.

Margarethe Dawo verkauft in ihrem Laden Schuhe, Kleidung und ausgefallene Accessoires.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Zum verkaufsoffenen Sonntag hat sich die 44-jährige etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Kindermode aus den Sechzigern. Kleine Mäntel, Kleidchen, Lackschuhe und Capes bis hin zu Sonnenhüten gab es vor dem verspielten Geschäft zu bestaunen. "Auf diese Weise möchten wir Düsseldorfer, die heute im Stadtteil flanieren, auf uns aufmerksam machen", sagt Claudia Hoehne. Von der Beteiligung der Verkäufer am Sonntagsbummel hat sich auch die Inhaberin des Modeladens Magasin Dawo mehr erwartet. Der verkaufsoffene Sonntag in Bilk und Unterbilk sei eine tolle Gelegenheit, auch Menschen aus anderen Stadtteilen anzulocken. Margarethe Dawo: "Die Gegend hat eben Kiez-Charakter."

Wie sich die Wehrhahnlinie, die voraussichtlich im Februar 2016 eröffnet wird, auf das Geschäft in den benachbarten Stadtteilen auswirkt, vermögen die Ladeninhaber nicht abzuschätzen. "Ich bin sehr gespannt", sagt Julian Lux. "Die U-Bahn-Haltestelle tut Bilk und uns mit Sicherheit gut." Die Einzelhändler aus Unterbilk hingegen gehen davon aus, dass sie wenig von der neuen Linie spüren werden. "Unsere Kunden kommen gezielt hierher", sagt die Düsseldorferin Margarethe Dawo, die ihr Geschäft an der Ecke Lorettostraße/ Weiherstraße vor drei Jahren eröffnet hat.

Claudia Hoehne hofft, dass sich das Parkplatzproblem in ihrem Stadtteil durch die zukünftige U-Bahn-Linie verbessert. "Die Düsseldorfer fahren ewig im Kreis, bis sie ihr Auto im Stadtteil parken können".

(RP)
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