Bilk Enttäuschung in der Spieloase

Bilk · Die Entwürfe für die Erweiterung des beliebten Kinder-Treffs in Bilk sind schon seit 2015 fertig. Doch wann es mit den Arbeiten endlich losgeht, ist noch immer unklar.

 Gerti Kobarg hofft weiterhin, dass sie den Kindern in Bilk eines Tages mehr Platz bieten kann.

Gerti Kobarg hofft weiterhin, dass sie den Kindern in Bilk eines Tages mehr Platz bieten kann.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Gerti Kobarg und die Kinder der Spieloase hatten sich alles schon so schön ausgemalt. Die angrenzende, rund 170 Quadratmeter große Halle sollte angemietet und als multifunktionaler Raum genutzt werden, den man abteilen und so für verschiedene Angebote und Events nutzen wollte. Die Kinder sollten endlich einen Ruhe-Bereich bekommen, die Mädchen und Jungen hatten sich auch jeweils einen eigenen Bereich gewünscht. Für die Erwachsenen sollte es internationale Koch-Events geben, bei denen jeweils ein Teilnehmer die kulinarischen Spezialitäten seines Heimatlandes vorstellen sollte. Und ein barrierefreier Zugang sollte endlich auch Senioren den Zutritt zum Haus erleichtern.

Die Machbarkeitsstudie dazu wurde längst erstellt, ein Architekt hat die Entwürfe dazu erarbeitet, wie der Erweiterungsbau im Hinterhof nach dem Umbau aussehen könnte. "Wir sind sehr enttäuscht, dass es seitdem aber einfach nicht weitergeht, und wir auch nicht wissen, woran das liegt", sagt Kobarg vom geschäftsführenden Vorstand des Vereins, der vor mehr als 30 Jahren gegründet wurde.

In der Spieloase wird schon seit Jahren beklagt, dass die Räumlichkeiten zu klein sind und saniert werden sollten. Das Jugendamt, Kooperationspartner des Vereins, hatte wiederholt betont, diese Pläne zu befürworten und unterstützen zu wollen. Doch ob und wann es vor Ort mit den Arbeiten losgehen könnte: Das wissen Gerti Kobarg, ihr Team und die Kinder noch immer nicht.

Dabei hatte auch der neue Investor des angrenzenden Neubaugebiets "Karolinger Höfe", auf dessen Areal die Halle liegt, seine Unterstützung für den Kindertreff signalisiert. "Wir haben bei der Grundsteinlegung Ende Dezember sogar eine Spende erhalten, und die Kinder durften ihre Ideen und Wünsche für die Erweiterung in die Zeitkapsel legen", sagt Kobarg. Auf dem Zettel standen zum Beispiel ein Bällebad, ein Partyraum, eine Bühne und ein Tanzraum.

Nach Angaben von Jugendamts-Leiter Johannes Horn wurde das Sanierungs- und Anbauprojekt an der Spieloase jedoch keineswegs ad acta gelegt. Doch es müssten noch einige Gespräche geführt, unter anderem auch die genauen Kosten geklärt werden. Im Vorfeld sei man von rund 700.000 Euro ausgegangen. Das ist aber wohl nicht zu halten.

Die wichtigste Frage, die noch immer ungeklärt ist, ist aber eben die der Finanzierung. Horn hofft vor allem auf eine Unterstützung durch das Land über das Investitionsprojekt "Soziale Integration im Quartier NRW 2017". Der Antrag solle in Kürze eingereicht werden, im Sommer (voraussichtlich im Juli oder August) sei mit einem Bescheid zu rechnen. Sollte die Stadt den Zuschlag erhalten, würden 90 Prozent der Kosten vom Land gedeckt. Horn hofft, dass noch in diesem Jahr dann die Sanierungs- und Anbauarbeiten in der Spieloase beginnen können.

Für Gerti Kobarg und die Kinder in der Spieloase heißt es auch weiterhin warten. Doch darin ist man im Haus und auf dem Spielhof an der Brunnenstraße 65 ja schon gewöhnt. Auf der Webseite der Spieloase wird deswegen wohl noch länger stehen: "Die Halle - ein Traum? Wann wird dieser Traum wahr? Unsere Meinung hat sich nicht geändert: Wir brauchen diesen Platz!"

(semi)
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