Bilk Bilker Bunker bekommt Wohnung auf dem Dach

Bilk · Andreas Knapp und Kay Fromm haben das Bauwerk an der Aachener Straße gekauft. Sie wollen es gerne erhalten und bei der Umnutzung auch die Wünsche der Bürger berücksichtigen.

 Die neuen Eigentümer des Bilker Bunker: Andreas Knapp (links) und Kay Fromm wollen das Stadtteilbild bewahren.

Die neuen Eigentümer des Bilker Bunker: Andreas Knapp (links) und Kay Fromm wollen das Stadtteilbild bewahren.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Andreas Knapp und Kay Fromm sind mit ihrem Unternehmen die neuen Besitzer des Bilker Bunkers. Der Name der Firma lautet "Küssdenfrosch - Häuserwachküssgesellschaft". Er steht deutlich für die Firmenphilosophie. "Wir möchten alte, oft leerstehende Gebäude in der Stadt erhalten statt sie abzureißen, um mit ihnen das Stadtbild zu erhalten", sagt Knapp. Dieses "Wachküssen" der Gebäude möchten er und Fromm auch am Bilker Bilker verwirklicht wissen und stellten nun ihr Umnutzungskonzept für das Mahnmal aus dem Zweiten Weltkrieg vor.

Der Bunker soll eine Bebauung auf seinem Flachdach bekommen. Die 450 Quadratmeter könnten mit einer oder zwei Wohnungen genutzt werden. "Wir führen schon Gespräche mit Interessenten und richten uns bei unseren Plänen nach ihren Wünschen", sagen Knapp und Fromm. Möglich ist auch ein Dachgarten, vom dem aus ein schöner Blick über Düsseldorf genossen werden kann. Das ganze Wohnungsprojekt werde sich unter Berücksichtigung der angrenzenden Dächer harmonisch ins Stadtteilbild einfügen.

Die Einnahmen aus diesem Wohnungsprojekt sollen ermöglichen, das Innere und die Fassade des Bunkers weitestgehend zu erhalten - auch, weil das Gebäude inzwischen unter Denkmalschutz steht. Die Bürgerinitiative "Bilk pro Bunker" hatte 1200 Unterschriften gesammelt und auf diese Weise diese Schutzmaßnahme durchgesetzt.

Als Folge stimmte der damalige Besitzer, der ein neues Wohnhaus errichten wollte, dem Verkauf an "Küssdenfrosch" zu. Für Andreas Knapp und Kay Fromm bildet der Bunker das ideale Objekt in ihrem Portfolio. "Es ist eine Schande, was in Düsseldorf alles für mehr Profit abgerissen wird", sagt Knapp. "Der Bunker ist ein historisches Symbol für die deutsche Vergangenheit und sollte für das Stadtbild erhalten bleiben."

Etwa 1600 Quadratmeter groß ist die Innenfläche des Bunkers. "Wir möchten Multifunktionsräume für kulturelle Aktionen schaffen und sie für jeden Bürger zugänglich machen." Ideal, so sagen Knapp und Fromm, wären Kunstausstellungen, Lesungen, Theateraufführungen oder Konzerte. Nur Proberäume für Musik-Bands wären nicht geplant. Ziel ist auch, gemeinsam mit den Bürgern des Stadtteils eine Lösung zu finden. Ideen und Anregungen sind erwünscht, was die Bürgerinitiative Bilk pro Bunker begrüßt. "Es ist ein großes Glück, dass sich die neuen Besitzer für die Bilker engagieren", sagt Alexandra Sturm und lobt die gute Zusammenarbeit mit "Küssdenfrosch". Allerdings, so fügt sie hinzu, werde die Bürgerinitiative auch weiter kritisch beobachten, wie es mit dem Bunker weitergeht.

Knapp und Fromm erwarten, das Bauprojekt profitabel realisieren zu können, "auch, wenn man mal etwas weniger verdient", sagt Fromm. Ein Komplettabriss ist in vielen Fällen kostengünstiger. Es gelte aber zu verhindern, dass das Düsseldorfer Stadtbild von den immer gleichen Neubauten geprägt wird. "Wir hoffen aber, dass die Stadt Düsseldorf und ihre Ämter unserer Vorhaben unterstützen. Ohne deren Engagement sind uns die Hände gebunden." Erste Gespräche seien positiv verlaufen. Ein Jahr intensive Planungsarbeit steht Knapp und Fromm nun bevor. "Dann geht's los", sagen sie.

(RP)
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