Bilk Anwohner fordern Anliegerstraße

Bilk · Fahrräder dürfen in der Einbahnstraße in beide Richtungen fahren, Autos parken am Fahrbahnrand. Viel Platz bleibt da nicht mehr für den Verkehr, der aber seit Jahren immer mehr zunimmt auf der Zonser Straße.

 Seine Autospiegel klappt Detlef Pleuß vorsichtshalber immer ein, wenn er den Pkw vor seiner Tür an der Straße abstellt.

Seine Autospiegel klappt Detlef Pleuß vorsichtshalber immer ein, wenn er den Pkw vor seiner Tür an der Straße abstellt.

Foto: nika

Seit Detlef Pleuß ein Kind ist, wohnt er an der Zonser Straße. Das Haus gehörte seinen Eltern, heute wohnt er mit seiner Familie drin. Viel hat sich in den vergangenen 46 Jahren verändert, vor allem wird es immer enger vor seiner Tür. Und immer mehr Autofahrer nutzen die kleine Einbahnstraße, die in die Fleher Straße mündet. Um den Verkehr auf dem Südring zu umgehen oder eine Abkürzung Richtung Neuss zu nehmen. "Fast täglich kommt es zu lebensgefährlichen Begegnungen zwischen Rad- und Autofahrern", sagt der 51-Jährige. Besonders, seit die Stadt erlaubt hat, dass Radler auch entgegen der Einbahnstraße fahren dürften. "Dafür ist die Straße aber viel zu eng", findet Pleuß, weil zum Fließverkehr auch parkende Pkw am Straßenrand dazukommen, die die Spur noch enger machen. "Die Straße wird auch immer mehr als Park & Ride benutzt", sagt der Anwohner, der selbst oftmals keinen Stellplatz mehr findet.

"Manchmal stellen sogar Urlauber hier ihren Wagen ab und fahren mit der Bahn weiter zum Flughafen", sagt Detlef Pleuß. Heinsberg, Neuss, sogar Autos mit Frankfurter Kennzeichen stehen vor seiner Tür. Und das Tempolimit werde ständig überschritten. Mehrfach hat er schon Mails an die Stadt geschrieben, auch seine Nachbarn hätten schon versucht, Kontakt aufzunehmen. "Ich habe die Zonser Straße auch mal vorgeschlagen, als Messstelle für den Blitzmarathon", sagt Pleuß. Die Straße sei aber nicht geeignet dafür, sagte man ihm. "Wieso kann man aus der Zonser Straße nicht eine Anliegerstraße machen?", fragt der 51-Jährige.

Vor einigen Wochen installierte das Amt für Verkehrsmanagement einen digitalen Geschwindigkeitsmesser, der das Tempo anzeigt und bei Überschreiten des Limits einen traurigen Smiley aufleuchten lässt. "Die Auswertung der aktuellen Messungen liegt noch nicht vor", sagt Ingo Pähler, Leiter des Amts. 2011 habe es einmal eine Geschwindigkeitsmessung gegeben an der Zonser Straße, die Auswertung lag damals "bei unauffälligen V85 gleich 35km/h", sagt Pähler. Was so viel bedeutet wie, dass die Mehrheit ein Tempo von 35 Kilometern pro Stunde nicht überschritten hat.

Informationen über verstärkten Schleichverkehr liegen Ingo Pähler nicht vor, "und es sind auch keine Beschwerden bekannt", sagt er. Weil die Restfahrbahnbreite nur 3,5 Meter beträgt, sei für die Zonser Straße bereits ein Lkw-Durchfahrtsverbot eingerichtet worden. Trotzdem empfindet Detlef Pleuß die Spur als viel zu eng. "Durch den Flohmarkt am Aachener Platz, die bekannte Eisdiele und die Supermärkte rundherum sind immer mehr Menschen unterwegs", sagt Pleuß. Hupende Fahrzeuge, streitende Fahrer, abgefahrene Spiegel - "und nicht nur uns geht es so", sagt der Anwohner, der genervt ist. "Auch die Uedesheimer und die Dürener Straße sind überlastet." Ein paar Ideen hatten er und seine Nachbarn schon, um Autofahrer abzuschrecken, ein paar Mal haben sie einfach nur auf dem Gehweg gestanden und finster die motorisierten Verkehrsteilnehmer beobachtet. "Das bringt schon was", sagt Detlef Pleuß, "oder wir könnten eine Polizeifigur aus Pappe aufstellen". Gerne hätte der 51-Jährige wieder ein bisschen mehr Ruhe vor der Tür und weniger gefährliche Situationen für die Radfahrer.

Kontakt Haben Sie ein Anliegen? Dann rufen Sie an unter 0211 5052361 oder schreiben Sie eine Mail mit dem Betreff "Bürgermonitor" an duesseldorf@rheinische-post.de.

(RP)
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