Benrath VfL zittert sich zu drei wichtigen Punkten

Benrath · Aus den beiden letzten Begegnungen braucht der Landesligist noch einen Punkt, um aller Sorgen ledig zu sein.

 Vitalij Semenschuk vom VfL im weißen Trikot zieht an seinem Gegenspieler vorbei, der ihm nur entgeistert nachschauen kann.

Vitalij Semenschuk vom VfL im weißen Trikot zieht an seinem Gegenspieler vorbei, der ihm nur entgeistert nachschauen kann.

Foto: Günter von Ameln

Angriffslust pur - so lautete das Motto, mit dem Trainer Frank Moeser seine Landesligakicker vom VfL Benrath am drittletzten Spieltag in die Mission Klassenerhalt geschickt hatte. Der Lohn: Mit einem 2:1-Heimerfolg gegen ESC Rellinghausen wahrten die Schlossstädter ihre Chance auf den Klassenverbleib. Da die beiden Mitabstiegskonkurrenten FC Remscheid und Blau-Weiß Oberhausen zeitgleich Niederlagen einstecken mussten, benötigt der Benrather Traditionsclub noch einen Zähler aus den verbleibenden zwei Begegnungen, um die Saison auf einem Nichtabstiegsplatz zu beenden. "Schlimmstenfalls droht uns noch die Relegation", stellte der zum Saisonende scheidende VfL-Coach nach dem Schlusspfiff erleichtert fest.

Moeser hatte im vorletzten Heimspiel fast die gleiche Formation aufgeboten wie zuvor beim Auswärtssieg in Jüchen. Lediglich Kapitän Dennis Kronenberg (verhindert) war durch Ralf Grutza ersetzt worden. Die Kapitänsrolle hatte Swan Oehme übernommen - und dieser wurde seiner Amtslast durch engagierte Aktionen voll gerecht. Überhaupt: Der Einsatz stimmte bei allen Schlossstädtern, die vom Anpfiff an jeden Zweikampf annahmen. So entwickelte sich für die Fans eine packende Auseinandersetzung zweier Gegner auf Augenhöhe.

Mit Grutza und Patrick Breidohr innen sowie Sergio Percoco und Tim Stemmer außen präsentierte sich eine sichere Viererkette, die, so Moeser, wenig zugelassen hat. Percocos Steilpässe die Linie entlang und Stemmers Diagonalbälle waren oft Ausgangspunkt für schnelle Angriffsaktionen. In der Sturmspitze sorgten Vitalij Semenschuk und Mike Neuen, oftmals von Fred Adomako oder Hayato Yakumaru in Szene gesetzt, für Alarm. Die verdiente Führung markierte Soufian Yasir per Strafstoß. Der umsichtig leitende Unparteiische hatte einen Schubser von Sebastian Hoffmann geahndet (42.). Zuvor hätten Neuen (10. und 18.), Semenschuk (22.) oder Yakumaru (23. und 38.) einen Torerfolg erzielen können. Für den ESC vergaben Felix Scheider (5., an VfL-Keeper Pascal Pitzer gescheitert), Robin Müller (27., Distanzschuss über das Tor) oder erneut Scheider (31., zu eigensinnig abgeschlossen) ihre Einschussmöglichkeiten.

Nach der Pause landete ein Kopfball von Neuen im Gäste-Gehäuse, als Schlussmann Alexander Golz seinen Kasten bei einer Abwehr verlassen hatte (59.). Rellinghausen erhöhte anschließend erkennbar das Tempo, woraufhin sich den Benrathern Kontergelegenheiten boten. Semenschuks Flanke strich nur knapp über die gegnerische Querlatte (61.). Stemmer zielte aus der Distanz nur um Zentimeter am linken Pfosten vorbei (62.). Im Gegenzug nutzte Julian Grzanna einen Strafstoß zum Anschluss (63.).

In der hektischen Schlussphase gerieten die Hauherren mächtig unter Druck. VfL-Schlussmann Pitzer musste seine Mannschaft zweimal vor möglichen Gegentreffern (83., gegen Scheider und 84., gegen Hoffmann) bewahren. "Weltklasseparaden", urteilte Moeser. Zudem brachten die Schlossstädter eigene Konter nicht konsequent zum Erfolg und mussten folglich bis zum Schlusspfiff um den überlebenswichtigen Dreier zittern. "Wir haben in den letzten 20 Minuten die Ordnung verloren", räumte der VfL-Coach resümierend ein. Aber egal. Am Ende zählen nur die Punkte.

(hel)
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