Benrath Vandalismus auf der Sportanlage des VfL

Benrath · Der Benrather Traditionsclub hat derzeit ständig Ärger mit Chaoten, die nachts in die Anlage eindringen und ihrer Zerstörungswut freien Lauf lassen. So wurde bereits ein Feuer auf dem Kunstrasenplatz gelegt.

 VfL-Vize Sebastian Linden zeigt auf die Stelle, wo Unbekannte auf dem Kunstrasenplatz ein Feuerchen gemacht hatten. Wenn der Platz dadurch nicht mehr bespielbar wäre, müssten die Kicker auf den Aschenplatz ausweichen.

VfL-Vize Sebastian Linden zeigt auf die Stelle, wo Unbekannte auf dem Kunstrasenplatz ein Feuerchen gemacht hatten. Wenn der Platz dadurch nicht mehr bespielbar wäre, müssten die Kicker auf den Aschenplatz ausweichen.

Foto: Orthen

Sie kommen nachts und sind ungebeten, die "Gäste", die sich außerhalb der Öffnungszeiten und somit verbotenerweise auf der Bezirkssportanlage beim VfL Benrath an der Karl-Hohmann-Straße die Zeit vertreiben. Und zum Ärger des Traditionsvereins in blinder Zerstörungswut erhebliche Schäden anrichten. "Dieser Vandalismus hat in letzter Zeit erheblich zugenommen", bestätigt VfL-Vize Sebastian Linden. Allein in den vergangenen Wochen seien sechs Schadensmeldungen an den Platzbesitzer, die die Stadt Düsseldorf, erfolgt. Niedergetretene Zäune, umgestoßene Blumenkästen, eingeschlagene Scheiben am Kassenhäuschen und zerstörte Lampen der Außenbeleuchtung - die Liste der Schäden ist lang.

Jugendliche im Alter zwischen 18 und 20 Jahren oder auch ältere, die nicht dem Verein angehören und offenbar alles andere als Sport im Sinn haben, tauchen in Gruppen von unterschiedlicher Größenzahl immer wieder auf dem Gelände auf. "Mal sind es zehn oder gar 15", erklärt Linden. Mitunter auch nur zwei oder drei. "Wenn wir sie des Geländes verweisen, verlassen sie die Anlage kurzfristig, um wenig später wieder zurückzukehren." Meist nach Schließung gegen 22 Uhr. Im Schutz der Dunkelheit. Um auf der unbewachten Tribüne oder den verwaisten Sportplätzen ziemlich ungestört Unwesen treiben zu können. Vor knapp zehn Tagen erst ist versucht worden, in das fremdvermietete Büro im ersten Stock des Verwaltungstraktes einzubrechen. Die Polizei ist verständigt worden. Fachleute der Spurensicherung waren vor Ort. Auch der Tresor im Vereinsbüro weist bereits Spuren von Aufbruchsversuchen auf. "Allein in den zwei Jahren, wo ich beim VfL Benrath als Trainer tätig bin, ist in das Büro dreimal eingedrungen worden", erinnert sich Frank Stoffels. Wobei im Tresor nicht einmal Geld oder Wertgegenstände aufbewahrt werden, sondern lediglich Spielerpässe und Verwaltungsdokumente.

Besonders ärgerlich ist die Zerstörung der Sportanlagen. "Die Scherben von zersplitterten Schnapsflaschen, die wir immer wieder auf der Tribüne finden, sind dabei nicht unser größtes Problem", stellt Sebastian Linden fest. Folgenschwer hingegen sind etwa Brandflecke auf dem Kunstrasenplatz. Hier wurde offenbar versucht, ein Feuer zu entfachen. Linden: "Wenn der Kunstrasen durch solche Schäden unbespielbar ist, müssen wir mit unseren Jugend- und Seniorenmannschaften auf den Aschenplatz ausweichen, um weiterhin am Spielbetrieb teilnehmen zu können."

Die Kosten der Zerstörungen gehen weitgehend zu Lasten der Stadt Düsseldorf. In der Saison 2015/16 haben zerstörte Scheiben der Regiekanzel auf der Stadion-Tribüne Reparaturkosten in Höhe von rund 2000 Euro verursacht, wie eine Stadtsprecherin unserer Redaktion bestätigt. "Insgesamt betrachtet sind dies aber selten auftretende Einzelfälle", heißt es in der Mitteilung. Dennoch würden Schäden in jedem Fall zur Anzeige gebracht. "Die Polizei und das Ordnungsamt sind aufgrund der Vorfälle sensibilisiert." Eine ständige Kontrolle der Anlagen sei jedoch nicht leistbar.

(hel)
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