Benrath Superbiomarkt übernimmt Temma

Benrath · Gestern wurden die Mitarbeiter in den beiden Düsseldorfer Filialen über den Inhaber-Wechsel informiert.

 Wegen einer Personalversammlung blieb der Temma-Markt an der Hauptstraße gestern über mehrere Stunden geschlossen.

Wegen einer Personalversammlung blieb der Temma-Markt an der Hauptstraße gestern über mehrere Stunden geschlossen.

Foto: Andrea Röhrig

Die Mitarbeiter des Temma-Marktes in Benrath wurden gestern Mittag bei einer Personalversammlung darüber informiert, wie es am Standort weitergeht. Das Geschäft blieb in dieser Zeit geschlossen; Zettel an der Tür informierten die Kunden. Die aus Münster kommende Kette "Superbiomarkt" übernimmt zum 1. April die Filiale in ihrer gesamten Fläche, wie auch das Geschäft in Pempelfort an der Nordstraße. Allen Mitarbeitern, die sich nicht für einen Verbleib beim Temma-Betreiber Rewe entschieden hätten, würden vom Superbiomarkt übernommen, sagt ein Unternehmenssprecher auf Anfrage: "Das sind gut ausgebildete Fachkräfte, die in den beiden Vierteln bekannt sind. Deshalb freuen wir uns über jeden, der bleibt. Es verliert auf jeden Fall niemand wegen des Verkaufs an uns seinen Arbeitsplatz."

Anfang Dezember hatte die Handelskette Rewe bekanntgegeben, dass sie sich von ihren Temma-Märkten trennen will. Man wolle künftig die Bioschiene in seine Rewe-Märkte integrieren. Damals hieß es in einer Pressemitteilung, dass die Märkte an der Benrather Hauptstraße und der Nordstraße zum 31. Januar schließen sollten. Doch weil man hinter den Kulissen über einen Verkauf verhandelte, blieben die Filialen auch über dieses Datum hin geöffnet. Der neue Eigentümer aus Münster will das Ladenlokal in Benrath nach der Übergabe so schnell wie möglich unter seinem Label öffnen. So werden sowohl die Einrichtung als auch der Großteil der Waren übernommen. Das einzige, was aus dem Sortiment fliegt, sind die Rewe eigenen Bioprodukte. Die Temma-Marken würden ausverkauft, berichtet der Sprecher weiter.

Die Kette Superbiomarkt betreibt dann künftig mit dem Standort in Benrath sechs Biomärkte in der Landeshauptstadt mit einem Vollsortiment mit mehr als 7000 Bioprodukten. Insgesamt sind es dann 26 Bio-Supermärkte in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. "Wir konzentrieren uns ganz bewusst auf unsere Stammregion, denn hier kennen wir unsere regionalen Landwirte und Hersteller seit Jahrzehnten", erklärt Superbiomarkt-Gründer und Vorstand Michael Radau das Konzept des Unternehmens.

So soll der Markt in Benrath mit Gemüse vom Naturland-Hof Essers aus Jüchen beliefert werden. Landwirt Hennig Gauer aus dem Bergischen Land bringt regelmäßig seine Bioland-Eier in die Düsseldorfer Märkte. Das Fleisch an der Bedientheke in Benrath kommt zukünftig direkt von der Genossenschaft Bio-Fleisch NRW. Dieses sei größtenteils nicht nur Bio, sondern zusätzlich vom Anbauverband Bioland zertifiziert, heißt es in einer Pressemitteilung: "In dieser Genossenschaft BioFleisch NRW haben sich Landwirte aus ganz Nordrhein-Westfalen zusammengeschlossen, um ihr Fleisch selbst zu verarbeiten und direkt zu vermarkten."

In Benrath will der neue Betreiber auch wie schon Temma zuvor auf das Bistro-Angebot setzen. "Wir arbeiten noch an dem genauen Konzept, aber fest steht, dass wir auf jeden Fall einen größeren gastronomischen Bereich mit einer Bäckerei und auch mit einem Mittagstisch anbieten werden", berichtet der Unternehmenssprecher.

Etwas anders als in Benrath wird es an der Nordstraße 41 laufen. Denn nur wenige Hausnummer entfernt (Nordstraße 84) befindet sich bereits ein Superbiomarkt. Ob beide erhalten bleiben, ist fraglich. Michael Radau: "Wir werden für die Nordstraße in den nächsten Wochen ein Konzept entwickeln, wie wir dort in Zukunft in modernen und großzügigen Räumlichkeiten Bio anbieten können."

(rö)
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