Chronik Stahl in Benrath von 1876 bis heute

Benrath · Die Edelstahl-Verarbeitung in der Stadt ist nach 140 Jahren Geschichte. Hier die Chronik der Ereignisse.

  • 1876 Die OHG Capito & Klein wird in Benrath gegründet.
  • 1879 Die ersten gerichteten Feinbleche verlassen das Werk an der Telleringstraße.
  • 1895 Wegen der Ausdehnung der Fabrikation erfolgt die Gründung der Aktiengesellschaft für gemeinnützige Bauten, die den Bau von Wohnhäusern für Werksangehörige vorsieht. Es wird eine Betriebskrankenkasse gegründet.
  • 1896/97 Aufnahme der Produktion von Dynamo- und Transformatorenbleche. Es folgte die erste und erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Firma "Fried. Krupp, Essen.
  • 1906 Die OHG wird in eine Aktiengesellschaft umgewandelt.
  • 1908 Heinrich Klein, der Mitbegründer des Unternehmens stirbt, Paul Capito tritt in den Aufsichtsrat ein.
  • ab 1909 Ein Platinenwalzwerk mit elektrischem Antrieb wird gebaut. Es schließt sich der Bau eines Warmwalzwerkes und einer Verzinnerei zur Herstellung von Weißblechen an.
  • 1914 bis 1918 Durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs war eine Ausdehnung und Modernisierung des Betriebes nicht mehr möglich. Die Firma produziert ausschließlich für die Rüstungsindustrie.
  • 1915 Die Firma Fried. Krupp, Essen, übernimmt die Mehrheit des Aktienkapitals.
  • 1918 bis 1924 In den ersten Nachkriegsjahren gibt es wenig Rohmaterial und keine Kohlen. Infolge der Ruhrbesetzung steht der Betrieb zwischen August 1923 bis Ende Januar still.
  • 1928/29 Um konkurrenzfähig zu bleiben, errichtet die Firma Capito & Klein Aktiengesellschaft — mit Geld der Firma Krupp aus Essen — ein neues Kaltwalzwerk auf dem Gelände Telleringstraße.
  • 1929 Die Weltwirtschaftskrise und ihre Folgen sind auch in Benrath zu spüren. Nur mit Unterstützung der Firma Krupp übersteht man hier die Krise.
  • 1935 Kauf des Nachbargrundstücks der Firma Brückenbau Flendner AG.Das "Bullenkloster" dient als Verwaltungssitz.
  • 1939 bis 1945 Das Werk blieb von Bombenangriffen weitestgehend verschont. 250 Zwangsarbeiter müssen helfen, die Produktion aufrechtzuerhalten.
  • Juli 1945 Die Produktion wird im bescheidenen Umfang wieder aufgenommen.
  • 1948 Mit der Währungsreform kommt die Wirtschaft in Schwung und auch die Produktion in Benrath nimmt Schwung auf. Da das Essener Edelstahlwerk von Krupp im Krieg völlig zerstört wurde, bemühte sich die Firma Capito & Klein darum, den weltbekannten Stahl in Benrath herstellen zu können. Unter Mitwirkung des NRW-Wirtschaftsministeriums gelang die Verwirklichung. Die Firma Capito & Klein hatte als einzige Firma von Krupp die Erlaubnis bekommen, Edelstahl- Bleche mit dem eingetragenen Warenzeichen "Nirosta" (nichtrostender Stahl" zu versehen. Ein großer Abnehmer der Tafelbleche ist die AEG Elotherm.
  • 1950 Im Herbst wurde ein modernes Kaltwalzgerüst in Betrieb genommen.
  • 1952 An der Hildener Straße wird mit dem Bau eines Breitband-Walzwerks begonnen.
  • 17. Juni 1953 Grundsteinlegung
  • 1955 Das Werk geht in den Betrieb.
  • 1957 Die Hochzeit der Stahl-Kumpel in Benrath. In den beiden Werken arbeiten zusammen 1600 Mitarbeiter.
  • 30. September 1976 Die letzten Feinbleche verlassen das Werk an der Telleringstraße, es wird für die Produktion stillgelegt, weil er nicht mehr rentabel ist. 60 Produktions-Mitarbeiter hatten dort zuletzt noch gearbeitet. Die meisten wechseln an die Hildener Straße. Bis Mitte der 1990er Jahre werden die Hallen noch für die Instandhaltung genutzt.
  • 1993 Krupp fusioniert mit Hösch
  • 1994 Die Edelstahlstandorte Dillenburg und Benrath werden ausgegliedert zur "Krupp Thyssen Nirosta GmbH".
  • 1995 fusioniert der Betrieb mit der Edelstahlsparte der "Thyssen Stahl AG".
  • ab 1997 In Benrath werden 300 Stahlkocher aus der stillgelegten Hütte in Rheinhausen übernommen.
  • 2012 Der finnische Wettbewerber Outokumpu übernimmt Nirosta. Bedingung ist: Keinem Mitarbeiter wird gekündigt.
  • ab 2015 Sukzessive wechseln die Mitarbeiter nach Krefeld #
  • 23. September 2016 Letzter Produktionstag an der Hildener Straße - auf den Tag genau fast 40 Jahre nach dem Produktionsstopp an der Telleringstraße. Es verlassen die letzten 100 Mitarbeiter das Werk: 50 Mitarbeiter aus dem Bereich Forschung und Entwicklung, 50 aus der Abwicklung.
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