Benrath Stadt hat kein Interesse an Wohnung für Flüchtlinge

Benrath · Benrather will eine Altbau-Wohnung auch günstiger zur Verfügung stellen. Behörde reagiert nicht auf das Angebot.

Der Zustrom von Flüchtlingen, die in Düsseldorf eine Unterkunft suchen, reißt kaum ab. Schon über 6000 haben in der Stadt bereits eine Bleibe gefunden. Vielfach werden dazu auch dringend benötigte, leerstehende Wohnungen von der Stadt angemietet. Doch das zuständige Amt für Wohnungswesen belegt längst nicht jede angebotene freie Wohnung automatisch mit Flüchtlingen. Diese Erfahrung machte kürzlich auch Gunter Thiel.

Nachdem einer seiner Mieter auf die Idee kam, seine leerstehende 68 Quadratmeter große Altbau-Wohnung in Benrath als Unterkunft für Flüchtlinge bereitzustellen, meldete er die freie Wohnung bei der Stadt. "Ich habe dazu Ende November die üblichen Formulare ausgefüllt und warte seitdem auf eine positive Antwort", sagt er. Das Amt für Wohnungswesen erklärte auf Anfrage der Rheinischen Post, dass nicht jede Wohnung als Unterkunft für Flüchtlinge geeignet sei.

So dürfe eine gewisse Mietobergrenze von 504 Euro inklusive Nebenkosten für zwei Personen nicht überschritten werden. Die von Gunter Thiel angebotene Wohnung entspreche dieser Vorgabe nicht, daher sei sie für eine Flüchtlingsunterbringung nicht geeignet. So heißt es jedenfalls in einer E-Mail des Amtes an den Vermieter Ende diesen Monats. Auf die prompte Antwort Thiels, dass er die Wohnung auch günstiger anbieten würde, reagierte das Amt seit nunmehr zwei Wochen nicht. Dort hieß es lediglich, dass im Normalfall ein bis zwei Tage vergehen würden, bis der Vermieter eine Antwort erhalte. Gunter Thiel zeigt sich betrübt über das Verhalten der Fachverwaltung. "Ich würde die Wohnung sofort vermietet bekommen, aber es geht mir hier um die Sache. Ich finde es schade, dass wir nicht helfen können und Personen, die auf Wohnraum angewiesen sind, Weihnachten in Sammelunterkünften verbringen müssen", sagt er.

(maxk)
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