Benrath Schloss-Stiftung übernimmt Café und Shop

Benrath · Der Vorstand hat mit dem bisherigen Pächter Oliver Schmidt einen Aufhebungsvertrag zum 30. April unterschrieben.

 Unter dem alten Pächter hat das Schloss-Café in der bis Ende April gehenden Winterzeit dienstags geschlossen.

Unter dem alten Pächter hat das Schloss-Café in der bis Ende April gehenden Winterzeit dienstags geschlossen.

Foto: Günter von Ameln

Seit Freitag ist die Tinte unter dem Auflösungsvertrag zwischen der Stiftung Schloss und Park Benrath und dem Pächter des Schloss-Cafés und Museumsshops trocken. Zum Monatsende zieht sich Oliver Schmidt aus persönlichen Gründen aus beiden zurück, berichtete gestern Nicolas Maas, Kaufmännischer Vorstand der Stiftung. Schmidt, der im März 2006 beides übernommen hatte, war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

In der Winterzeit, die laut einem Aushang am Café bis Ende April geht, ist das Café nicht nur montags, sondern auch dienstags geschlossen. Im März 2014 hatte Schmidt als Franchisenehmer zusätzlich die Yomaro-Filiale in Benrath eröffnet; dieses Engagement habe er aber Ende 2014 schon wieder beendet, heißt es bei Yomaro.

Der Stiftungsvorstand hat wohlüberlegt beschlossen, beides künftig in Eigenregie zu führen. Beim Museumsshop soll die Weiterführung nahtlos sein. Auch für das Café ist das angestrebt; doch Maas muss erst noch schauen, ob das - unter anderem wegen der Übernahme aller Geräte und Einrichtungsgegenstände - auch so klappt. Er wisse derzeit nicht, ob der Pächter den Betrieb bis zum Monatsende noch weiterlaufen lasse. Aber natürlich hat sich in Maas' Kopf schon ein Bild festgesetzt, wie es sein könnte: Bei einem strahlend blauen Himmel, der zum 1. Mai-Feiertag (ein Sonntag) über dem Schloss liegt, sind alle Tische und Stühle der Außengastronomie gut gefüllt.

Da sich die Stiftungsvorstände aber nicht selber als Gastronomen betätigen wollen, wird noch Fachpersonal gesucht. Wer Interesse hat, kann sich melden. Dabei legt Maas Wert auf die Feststellung, dass nicht alles beim Alten bleiben soll. So sieht er die Gastronomie stärker als der jetzige Pächter unter dem Aspekt Ausflugscafé für Schloss-Besucher. "Wir sind auch ein touristisches Ausflugziel." Und dazu gehört für ihn auch das Bespielen sowohl der hinten gelegenen Terrasse als auch des Außenbereichs zum Schlossweiher hin: "Das hätte der bisherige Pächter auch schon alles machen können", sagte Maas im Gespräch mit unserer Redaktion.

Hier hat er ebenfalls ein Bild vor Augen: "An einem lauen Sommerabend mit Blick aufs Schloss ein kühles Getränk genießen." Da das Schloss-Café keine fertig eingerichtete Gastronomieküche hat und diese in den Räumlichkeiten auch nicht eingerichtet werden kann, soll die Speisekarte sich danach richten.

"Wir werden dort keine extravaganten Gerichte anbieten können, aber beispielsweise Suppen, Waffeln oder Pfannkuchen", sagt Maas. Der kann sich auch gut vorstellen, dass im Schloss-Café Waren zum Einsatz kommen, die gleich nebenan im Küchengarten oder im Elisabethsgarten geerntet worden sind.

Die Stiftung will vor allem auch deshalb Café und Shop selber betreiben, weil der Vorstand Synergien und Kooperationsmöglichkeiten sieht. Dem bisherigen Pächter habe es egal sein können, ob seine Gäste im Anschluss noch das Schloss besuchten. Das sieht die Stiftung natürlich anders. Maas denkt da an Kombi-Angebote. "Ich kann mir gut vorstellen, dass man im Museumsshop einen fertig gepackten Picknickkorb für den Schlosspark erhält. Oder dass es ein Kombi-Ticket für Eintritt plus Kaffee und Kuchen gibt."

Auch wenn solche Ideen zum Neu-Start im Mai noch Zukunftsmusik sind, steht für Maas fest, dass es Änderungen geben wird. Etwa im Sortiment des Museumsshops. Als Erstes plant der Vorstand einen Abverkauf von Waren, die es künftig nicht mehr geben soll. Er werde sich aber natürlich anschauen, was gut laufe, sagt Maas. Aber trotzdem sei geplant, das Angebot stärker auf die Museen wie das Gartenkunstmuseum auszurichten. Maas weiß, dass auf ihn und das Team durch die Übernahme noch mehr Arbeit zukommen wird, doch er ist optimistisch, dass die Stiftung davon nur profitieren kann. "Bei Hochzeiten können wir jetzt beispielsweise den Gästen anbieten, für diese den Sektempfang auszurichten." Das sei bislang wegen der Öffnungszeiten des Schloss-Cafés nicht möglich gewesen.

(RP)
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