Benrath Schloss-Insel hat jetzt zwei Bäume

Benrath · Für viele überraschend wurden gestern eine Weide und eine Pappel auf der Schloss-Insel gepflanzt. Im Vorhinein davon gewusst haben die Wenigsten. Die Ampel-Kooperation hatte die Pflanzung erst vor gut einer Woche beschlossen.

Benrath: Schloss-Insel hat jetzt zwei Bäume
Foto: Günter von Ameln (vam)

Nun hat das Gartenamt also Fakten geschaffen, denn auf der Insel im Schlossweiher sollen fortan zwei Bäume wachsen: eine Weide und eine Pappel. Es war ein monatelanges Hin und Her zwischen der Verwaltung, dem Rat der Stadt und den entsprechenden Ausschüssen, der zuständigen Bezirksvertretung (BV) 9 sowie Oberbürgermeister Thomas Geisel und den Bürgern. Gestern rückte zu früher Stunde ein 130 Tonnen schwerer Kran an und hob die beiden Jungbäume mit Hilfe eines 55 Meter langen Auslegers auf die Insel des Schlossweihers.

 Erst wurden die Bäume angeliefert und dann behutsam mit einem Kran auf die Insel gehoben. Dort haben zwei Arbeiter die Bäume ausgerichtet und eingepflanzt.

Erst wurden die Bäume angeliefert und dann behutsam mit einem Kran auf die Insel gehoben. Dort haben zwei Arbeiter die Bäume ausgerichtet und eingepflanzt.

Foto: günter von ameln

Zuvor wurde das Eiland umfangreich stabilisiert und erweitert. So soll ein Aufweichen des Inselkörpers und die daraus folgende Erosion verhindert werden. Der Schlusspunkt der Insel-Sanierung sei entsprechend des historischen Vorbildes nun gesetzt worden, heißt es.

 Am späten Nachmittag war die Arbeit beendet. Die beiden Bäume - links die Pappel, rechts die Weide - sind eingepflanzt. Jetzt müssen sie nur noch wachsen.

Am späten Nachmittag war die Arbeit beendet. Die beiden Bäume - links die Pappel, rechts die Weide - sind eingepflanzt. Jetzt müssen sie nur noch wachsen.

Foto: Günter von Ameln (vam)

Bei den Jungbäumen handelt es sich um eine Trauerweide und um eine Säulenpappel mit einem Stammumfang von je rund 35 Zentimeter. Sie wurden von zwei Arbeitern, die mit einem Boot zur Insel ruderten, behutsam vom Kran abgelassen und ausgerichtet. Danach wurden sie zusammen mit Gräsern, die die Insel zieren, eingepflanzt. Begleitet wurde die Aktion von Passanten, die rund um den Weiher stehen blieben und Fotos machten.

Ursprünglich sollte die Insel im Herbst bepflanzt werden. Dass es nun doch so schnell geht, hat bei vielen Benrathern und Bezirkspolitikern für Überraschung gesorgt. Denn das Gartenamt informierte keine 24 Stunden vor Start der Arbeiten über die Pflanzung der Bäume.

Besonders Marianne Holle zeigte sich gestern zutiefst enttäuscht. Die Vorsitzende der Heimatgemeinschaft Groß-Benrath hatte sich fast zwei Jahre für die Weide als Solitär auf der Insel ausgesprochen. Sie hatte an die 1000 Unterschriften gesammelt. Auch Oberbürgermeister Thomas Geisel hatte sie von der Einbaum-Lösung überzeugt. Allerdings entschied sich die Ampel-Mehrheit im Ausschuss für öffentliche Einrichtungen für zwei Bäume und folgte der Empfehlung des Gutachters. Das war vor gut einer Woche. Schon gestern startete dann die Pflanzaktion des Gartenamtes. "Das bedarf einer längeren Vorbereitungszeit und war von langer Hand geplant", meint Holle. "Ich bin enttäuscht, dass sowas nun in einer Nacht- und Nebelaktion gemacht wird - und wieder an den Bürgern und damit an der Demokratie vorbei", sagt sie.

Ähnlich sieht es Dirk Angerhausen , Fraktionssprecher der CDU in der BV 9. Hier werde der Bürgerwille mit Füßen getreten, sagt er. Auch Angerhausen hat sich immer wieder für die Lösung mit der Weide ausgesprochen. Genauso wie der stellvertretende Bezirksbürgermeister Udo Skalnik (SPD). In seinen Augen war diese "spontane Pflanzaktion" gut durchdacht. Wäre der Termin länger bekannt gewesen, hätten sich vielleicht einige Weidenbefürworten noch eine Aktion ausgedacht und wären mit Transparenten zum Schlossweiher gekommen, sagt er.

(maxk)
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