Benrath Morgen öffnet das Benrather Freibad

Benrath · Die Wetteraussichten für den Feiertag sind gut: Betriebsleiter Thomas Beckmann erwartet am ersten Öffnungstag rund 500 Badegäste. Die Kapazitätsgrenze liegt bei rund 5000 Besuchern.

 Zwei Tage vor Eröffnung ist das Außenbecken im Benrather Bad noch nicht bis zum Rand gefüllt. Schwimmmeister Wladimir Chetverik sorgt dafür, dass es sauber bleibt.

Zwei Tage vor Eröffnung ist das Außenbecken im Benrather Bad noch nicht bis zum Rand gefüllt. Schwimmmeister Wladimir Chetverik sorgt dafür, dass es sauber bleibt.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Bis auf das Knattern der benzinbetriebenen Rasenmäher, Kantenschneider und Heckenscheren ist es noch ruhig im Freibad Benrath. Noch riecht es hier nicht nach Sonnencreme und Fritten. Und auch die rund 35.000 Quadratmetern große Liegewiese mit dem Schatten spendenden alten Baumbestand zeigt sich, obwohl bereits einige warme Tage hinter uns liegen, noch handtuchlos. Und doch: Die Vorbereitungen zur Saisoneröffnung laufen bereits auf Hochtouren.

Denn seit gestern Nachmittag steht mit Blick auf die Wetterkarte fest: Das Rheinbad und das Hallenfreibad Benrath sind nicht nur ab morgen "betriebsbereit", sondern öffnen auch für die ersten Freischwimmer ihre Türen. Und die können es kaum erwarten. "Um ein Freibad für den Betrieb vorzubereiten, bedarf es zahlreicher Vorarbeiten", erzählt Romina Walterowicz. "Während die Bäume noch vor der Brutsaison zurückgeschnitten werden müssen, werden erst kurz vor der Eröffnung des Bades die Beete mit saisonalen Blumen bepflanzt und die Liegewiesen gereinigt und gemäht", sagt die 33-jährige Diplom-Sportwissenschaftlerin, die bei der Bädergesellschaft für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Und auch die sanitären Einrichtungen und Umkleidekabinen, sowie die Wege und das Mobiliar müssen überprüft und instandgesetzt sein, um das Bad bis zum 25. Mai betriebsbereit auf die neue Saison vorzubereiten.

Während das Strandbad Lörick in diesem Jahr schon am 15. Mai den Betrieb für Frühschwimmer aufnahm, werden die beiden übrigen städtischen Freibäder der Stadt, das Rheinbad sowie das Benrather Freibad, erst an Christi Himmelfahrt in den Betrieb gehen. Letztlich ist das auch eine wirtschaftliche Frage.

Denn während sich die sportlich ambitionierten Frühschwimmer selten von kühlen Temperaturen oder ungemütlichem Nieselregen abhalten lassen, schreckt unbeständiges Wetter die übrigen Besucher der Freibäder oftmals ab. Die bleiben dann leer. "Insbesondere Familien mit kleinen Kindern wählen dann lieber eines der acht Düsseldorfer Hallenbäder, um ausgiebig schwimmen und planschen zu können." Gibt der Deutsche Wetterdienst grünes Licht, entscheidet die Bädergesellschaft schließlich mit einer Vorlaufzeit von drei Tagen, ob ein Freibad mit regulären oder verkürzten Öffnungszeiten für Badegäste geöffnet wird. "Dafür", sagt Walterowicz, "zeigen unsere Gäste stets Verständnis."

Bis aber das Benrather Freibad morgen final geöffnet werden kann, stand den Mitarbeitern der Bädergesellschaft noch der aufwändigste Arbeitsschritt bevor. Nicht nur die vier Baby- und Kleinkindbecken, auch das über 2,1 Millionen Liter fassende Kombibecken, ein 2007 neu gestaltetes Edelstahl-Mehrzweckbecken mit Einmeter-Brett und Drei-Meter-Sprungturm sowie einer breiten Rutsche, musste mit Wasser gefüllt werden. Das dauerte rund drei Tage. Denn nicht allein das Einströmen des Wassers braucht Zeit, insbesondere die Aufbereitung des Wassers ist zeitintensiv. Nach der deutschen DIN-Verordnung 19643, die die Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser regelt, muss das Wasser verschiedene Reinigungsstufen durchlaufen, um Schmutz und Bakterien zu entfernen.

Nach einer aufwändigen Filtrierung wird das Wasser schließlich mittels einer Chlorung durch Chlorgas desinfiziert. Erst nach dem Zusetzen von Chlor kann das Filtrat als Reinwasser bezeichnet und der PH-Wert reguliert werden. Die Reinigungsprozesse werden schließlich während der gesamten Badesaison vorgenommen, um die Wasserqualität stets über chemische und physikalische Parameter überwachen und sicherstellen zu können. Damit die Badetemperatur auch bei schwankender Außentemperatur als angenehm empfunden wird, muss das Wasser zudem stets erwärmt werden. Nur so kann die Mindesttemperatur von 22 Grad Celsius garantieren werden. Sorgt an heißen Tagen bereits die Sonneneinstrahlung für eine hohe Wärmezufuhr, muss an trüben Tagen nachgeholfen werden: ein Blockheizkraftwerk arbeitet dann daran, dass die Schwimmer auch an trüben Tagen ein besonderes Badeerlebnis unter freiem Himmel haben.

500 Badegäste erwartet Betriebsleiter Thomas Beckmann im Benrather Freibad zur Eröffnung. Der Schwimmmeister macht diese Arbeit schon seit 30 Jahren. Aber vor jeder Saisoneröffnung sei er doch etwas aufgeregt. "Wie soll ich das erklären", sagt der 48-Jährige, "Freibadzeit ist die schönste Zeit im ganzen Jahr."

2018 wird es noch einmal eine normale Freibad-Saison geben. Für Ende 2018 steht der Baubeginn des neuen Kombi-Bades auf der Agenda. Während der zweijährigen Bauzeit bleiben Frei- und Hallenbad geschlossen. Das Hallenbad soll die gesamte Freibadsaison über für die Öffentlichkeit geschlossen bleiben, ab morgen bis zum 3. September.

(sdr)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort