Benrath Lions Club spendet für Flüchtlinge

Benrath · Der "Lions Club Düsseldorf Hösel" spendet 10.000 Euro an die Flüchtlingshilfe der Caritas. Zur Übergabe gab es eine Führung durch die Unterkunft an der Benrodestraße.

 Sebastian Vogt von der Caritas (v.l.), Knut Krempien (Lions Club) Thomas Salmen (Caritas) und Thomas Dopheide (Lions Club) im Gespräch in der Flüchtlingsunterkunft an der Benrodestraße.

Sebastian Vogt von der Caritas (v.l.), Knut Krempien (Lions Club) Thomas Salmen (Caritas) und Thomas Dopheide (Lions Club) im Gespräch in der Flüchtlingsunterkunft an der Benrodestraße.

Foto: Olaf Staschik

Wer in der Containersiedlung an der Benrodestraße wohnt, kann erst einmal zur Ruhe kommen. "Hier wohnen Menschen, deren Asylverfahren läuft. Bis zum Entscheid dürfen sie hierbleiben, bei einer Anerkennung selbstverständlich auch, bis sie eine Wohnung gefunden haben. Deswegen ist die Fluktuation relativ gering", erklärte Sebastian Vogt vom Caritas-Verband gestern einigen Mitgliedern des Lions Clubs Düsseldorf Hösel. Diese konnten sich an der Benrodestraße davon überzeugen, dass ihre Spende gut angelegt ist. "Unser Prinzip ist es, für soziale Projekte in Düsseldorf und Umgebung zu spenden. Allein in den vergangenen zehn Jahren waren es etwa 250.000 Euro", sagt Knut Krempien, Activity-Beauftragter des Lions Clubs.

Dass nun auch Geld für Flüchtlinge gespendet wird, lag für die Club-Mitglieder auf der Hand. 10.000 Euro übergaben sie an die Caritas - gesammelt bei einem Charity-Golfturnier. Auch wenn die Spende nicht zweckgebunden ist, hat Krempien bereits eine Idee, wofür das Geld eingesetzt werden könnte: "Viele Flüchtlinge müssen sich ihre Ausbildung oder Studienabschlüsse anerkennen lassen und wissen nicht, wie sie die hohen Verwaltungskosten tragen können", hat er erfahren. "Bei manchen Berufen, etwa bei Ärzten, können die Kosten sogar bei mehreren tausend Euro liegen." Denn Zeugnisse oder Berufserfahrungen aus anderen Ländern mit den deutschen Standards zu vergleichen, sei oft gar nicht so einfach. Zum einen, weil die Dokumente erst übersetzt werden müssen, zum anderen, weil die Berufsanforderungen sich zum Teil unterscheiden. "In manchen Ländern ist es zum Beispiel üblich, dass ein Barber nicht nur Haare schneidet oder rasiert, sondern auch Zähne zieht. Dann wäre es hier vielleicht möglich, dass jemand als Friseur arbeiten darf, aber Zähne ziehen sicherlich nicht", erzählt Krempien.

Sebastian Vogt kennt diese Problematik aus seinem Alltag gut. "Manche, die hier ankommen, konnten ihre Flucht planen. Sie haben ihre Zeugnisse in der Regel eingepackt, da sie wussten, dass diese wichtig sind, um sich eine Zukunft in einem anderen Land aufzubauen", sagt er. "Andere mussten ihre Häuser zum Beispiel wegen Bombenanschlägen völlig überstürzt verlassen. Dann wird es schwierig, sich die Unterlagen überhaupt noch von den Schulen oder Universitäten zu beschaffen." Das Geld des Lions-Clubs könnte nun unter anderem dabei helfen oder beim Nachzug von Familienangehörigen.

Letztlich überlassen die Spender aber der Caritas, für welche Zwecke sie es dringend benötigt. Die Unterkunft in Benrath ist schließlich nur eine vor mehreren städtischen Flüchtlingsheimen, für die die Caritas verantwortlich ist. Dazu kommt die Erstbetreuung am Flughafen, wo die Flüchtlinge meist mit Bus und Bahn ankommen. Vogt ist froh über die große Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung. An der Benrodestraße ist ein hauptamtlicher Mitarbeiter für 208 Asylbewerber zuständig, Angebote wie die Kinderbetreuung oder Sportkurse werden von Ehrenamtlichen organisiert.

(arm)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort