Benrath Leonie Haas hat als Torhüterin große Pläne

Benrath · Die 14-Jährige spielt bei den Devils gleich in zwei Mannschaften und möchte später Eishockey-Profi werden.

 Leonie Haas, hier mit Torwarttrainer Ulrich Hecht, spielt mit ihren 14 Jahren schon in der ersten Mannschaft.

Leonie Haas, hier mit Torwarttrainer Ulrich Hecht, spielt mit ihren 14 Jahren schon in der ersten Mannschaft.

Foto: Günter von Ameln

Seit Saisonbeginn ist Leonie Haas eine echte Teufelin. Beim Frauen-Eishockey-Club DEC Düsseldorfer Devils hütet die 14-jährige Realschülerin aus Wiehl sowohl in der Landesliga-Mannschaft als auch in der Bezirksligaformation das Tor. Eine Stunde Anfahrt aus dem Oberbergischen in die Landeshauptstadt muss sie für ihren doppelten Einsatz auf dem Eis in Kauf nehmen. Vater Uwe oder Mutter Monika sind als Fahrdienst gefordert. Eine Alternative zum hohen Aufwand gibt es nicht. Ihr Heimkatclub TuS Wiehl Penguins, wo Leonie im gemischten Schüler-Regionalligateam ebenfalls noch als Keeperin aktiv ist, hat keine Frauenmannschaft gemeldet. Und Leonie will sportlich hoch hinaus. Devils-Torwarttrainer Ulrich Hecht formuliert es deutlich: "Leonies Ziel ist die Nationalmannschaft."

Die Zeit während der Autofahrten zu Training oder Spieleinsätzen nutzt die Neuntklässlerin zum Büffeln von Englisch-Vokabeln oder sie entspannt sich beim Musik hören. Für sie steht fest, dass sie später einmal Eishockey-Profi werden will. Ihre Einstellung zum Sport ist längst professionell. In der wenigen Freizeit, die ihr bleibt, wenn sie nicht mit Aslan, ihrem niedlichen Shih- Tzu-Hund herumtollt, geht es daheim freiwillig zum Sondertraining aufs Eis. "Leonies Bewegungsfähigkeit ist für ihr Alter enorm", bescheinigt ihr Hecht, der sie acht Jahre als Torwarttrainer bei den Penguins intensiv betreut hat. Der Landesauswahl NRW (U15) gehört Leonie längst an. Ihr Stellungsspiel ist beachtlich. "Ich muss allerdings noch lernen, nicht so weit vor dem Tor zu stehen", übt sie Selbstkritik.

Am Sonntag steht Leonie Haas ab 19.30 Uhr für die Devils im Tor, beim Heimspiel in der Benrather Eissporthalle gegen die Grizzlys aus Lüttich. "Wir befinden uns nach einigen Abgängen zu Saisonbeginn im Umbruch", räumt Trainer Josef Pütz ein. Zudem gilt es, die verletzungsbedingten Ausfälle in der Offensive zu kompensieren. Mit Charline Müller, Cathrin Zaumseil und Laura Herrdum stehen drei Angreiferinnen für längere Zeit nicht zur Verfügung.

Doch Pütz ist zufrieden mit der bisherigen Saisonbilanz. Nach zwei Unentschieden (1:1 beim TSVE Bielefeld und 2:2 gegen EC Bergisch Land) und zwei Niederlagen (0:2 zum Saisonauftakt beim Titelfavoriten Cologne Brownies Ib und 1:4 im Rückspiel gegen EC Bergisch Land in Solingen) belegen die Devils Rang vier. "In Köln haben wir trotz Niederlage eine gute Leistung gezeigt", sagt Devils-Sprecherin Caroline Becker. In Solingen haben die Devils nicht überzeugt. Dennoch urteilt der Devils-Coach: "Wir werden von Spiel zu Spiel besser."

Angesichts der Personallage hat die Talentförderung zwangsläufig einen hohen Stellenwert. Mit Annika Kappel, Silke Bunde, Jil Kaebel, Darline Urbanek und Anna-Vanessa Porwich haben fünf Spielerinnen den Sprung in die erste Mannschaft geschafft. Gegen Lüttich, die in Ermangelung einer eigenen Frauen-Liga in Belgien in der NRW Liga antreten, ist eine Auseinandersetzung auf Augenhöhe zu erwarten.

(RP)
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