Benrath Klare Öffnungszeiten für Markt gefordert

Benrath · Seit fast zwei Jahren bemüht sich die Politik darum, den Benrather Markt attraktiver zu gestalten. Doch das zuständige Amt für Verbraucherschutz hat bisher nicht reagiert und kein Konzept vorgelegt. Daher bleibt der Markt öde und leer.

 Auf dem Benrather Markt ist meistens nicht viel los. Nur die Kaffeebude und der Currywurst-Stand sind gut besucht.

Auf dem Benrather Markt ist meistens nicht viel los. Nur die Kaffeebude und der Currywurst-Stand sind gut besucht.

Foto: G. V. Ameln

Was hat es nicht schon alles für Pläne gegeben. Die Rede ist von der Neugestaltung und Attraktivitätssteigerung des Benrather Marktes. Die Diskussion darum geht nur schon fast zwei Jahre. Doch passiert ist eigentlich nichts.

Der Markt bietet nach wie vor ein trostloses Bild. Mal sind mehrere Stände geöffnet, dann wiederum nicht. Mal ist gähnende Leere, denn es sind keine Kunden unterwegs, die etwas kaufen wollen. Lediglich beim Berliner Imbiss mit seinem Curry-Wurst-Angebot herrscht nicht nur zur Mittagszeit Hochbetrieb. Und bei schönem Wetter lockt Axel Küppers mit seiner Kaffee-Bude im roten Oldtimer die Passanten zum Verweilen. Donnerstags herrscht morgens reger Betrieb beim Geflügelhändler, der nur einmal in der Woche nach Benrath kommt.

"Es muss unbedingt etwas geschehen", erklärt der stellvertretende Bezirksbürgermeister Udo Skalnik (SPD), denn so könne es nicht weitergehen. In der jüngsten Bezirksvertretung mahnte er wieder die Umsetzung der Beschlüsse an. Geschehen sei nichts. Seine Fraktion sei inzwischen richtig frustriert.

So kann das jetzt nicht mehr länger weiter gehen", sagt er. Der Benrather Markt müsse kundenfreundlich und attraktiv werden. Diesen Auftrag hat die zuständige Bezirksvertretung 9 an das städtische Marktamt erteilt. "Das war ein Antrag vom 6. November 2014", sagt Skalnik verärgert.

Und passiert sei nicht. Es sollte, so sah es die Planung vor, eine Wagenburg gestellt werden. Nichts davon sei umgesetzt worden. Und eine Regelung der Öffnungszeiten gebe es immer noch nicht. Vom städtischen Marktamt, beziehungsweise dem dafür zuständigen Amt für Verbraucherschutz, seien keine Vorschläge gekommen. "Damit können wir nicht zufrieden sein", mahnt er weiter an.

Gerade in Sachen Öffnungszeiten müsse eine Regelung getroffen werden, damit die Kunden wüssten, wo sie daran seien. Momentan ist das mehr ein Lotteriespiel: Da hat der Bäcker schon morgens um 7 Uhr geöffnet, schließt aber (außer freitags) zwischen 13 und 15 Uhr. Der kleine Blumenstand hat manchmal geschlossen. Nur der Obst und Gemüsestand hat eigentlich immer auf. Für Skalnik müssten die Öffnungszeiten verbindlich sein und könnten auf einem Tableau, das für alle Besucher gut ablesbar ist, aufgelistet werden. "Dann weiß jeder Bescheid", sagt er. Seines Erachtens müsse der Markt nicht sechs Tage die Woche geöffnet haben.

Skalnik verweist auf die Nachbarmärkte in Gerresheim und Garath. Die haben nur an zwei, drei Tagen in der Woche geöffnet; aber die Märkte seien an diesen Tagen immer sehr gut besucht. "Da herrscht dann richtiges Leben." In Benrath sei bezüglich einer Änderung der Öffnungszeiten überhaupt nichts passiert. Das zuständige Amt habe auf die Anträge der Bezirksvertretung überhaupt nicht reagiert. "Das ist nicht okay", sagt er. Inzwischen haben die Mitglieder der Bezirksvertretung das Planungsamt beauftragt, Vorschläge zur Gestaltung des Marktes zu machen. Sie hoffen, dass diese in der Sitzung nach der Sommerpause vorliegen.

Dabei sind auch Bürger und Kunden sind aktiv, um den Markt attraktiver zu gestalten - wie beispielsweise die Benrather Marktinitiative. Deren engagierte Mitglieder wollen zum 111-jährigen Bestehen des Marktes am Sonntag, 25. September, ein Fest auf dem Marktplatz veranstalten, mit einem bunt gemischten Programm. Mit diesem Fest möchte die Initiative demonstrieren, wie der Marktplatz als Begegnungs- und Kommunikationsort genutzt werden kann. Auch außerhalb der Öffnungszeiten.

Das zuständige Amt für Verbraucher war gestern zu einer Stellungnahme nicht bereit.

(RP)
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