Benrath Kindern erobern spielend den Marktplatz

Benrath · Zum Spielen brauchen Kinder nicht viel, daran erinnerte die Aktion "Spiel!-Platz ist überall" und verwandelte den Marktplatz mit wenigen Mitteln in eine Spielfläche.

 Am Rande des Weltspieltages gab es bei dem warmen Wetter zur Erfrischung für die dreijährige Stella ein Schokoladeneis.

Am Rande des Weltspieltages gab es bei dem warmen Wetter zur Erfrischung für die dreijährige Stella ein Schokoladeneis.

Foto: Endermann

Tiere, Sonnen, bunte Steine - so farbenfroh war der Boden des Benrather Marktplatzes noch nie. Denn passend zum gestrigen Weltspieltag verwandelten Brigitte Zschörnick und Lisa Owczarek den Platz in einen großen Spielbereich. Getreu dem Motto "Spiel!-Platz ist überall" gab es kleine Aktionen wie Dosenwerfen und eine Leseecke, aber auch viel Raum zum freien Spielen.

"Am Weltspieltag soll an Orten gespielt werden, die sonst nicht dazu genutzt werden", erklärt Owczarek, die in ihrer Freizeit seit etwas über einem Jahr auch Spielplatzpatin ist. "Eigentlich hätten wir den Tag gerne vor dem Schloss ausgerichtet, dies hat aber leider nicht geklappt."

Auch insgesamt hätten sich die beiden Ehrenamtler etwas mehr Unterstützung von der Stadt gewünscht. "Bis heute liegt uns noch immer keine Genehmigung vom Ordnungsamt vor", bedauert Owczarek. "Daher konnten wir den Tag heute auch nicht groß bewerben." Mit einer offiziellen Genehmigung in der Tasche hätten die beiden engagierten Frauen gerne ein größeres Programm angeboten. "Ich hätte auch gerne eine Aktion für Jugendliche gemacht, zum Beispiel Hip-Hop-Tanz", sagt Brigitte Zschörnick, ebenfalls Spielplatzpatin.

Besonders viel Spaß haben Kinder und Eltern beim Malen mit der Straßenkreide. So auch der vierjährige Paul, der mit vollem Körpereinsatz bei der Sache ist, wie seine kreideblaue Nase und die bunten Hände beweisen. "Ich war Dosenwerfen und habe Kreide gewonnen, und gleich gehen wir noch zum Puppenspieler." Auch Pauls Mutter, Miriam Bruns, findet den Spieletag auf dem Marktplatz eine tolle Idee, "Ich finde es wirklich gut. Das mit dem Kreidemalen könnten wir öfters machen, da haben die Kinder richtig Spaß bei. Aber ich finde es schade, dass so wenig Menschen da sind."

Zschörnick und Owczarek sind trotzdem sehr zufrieden. "An jedem Stand ist etwas los. Mit zu vielen Menschen, würde es auch wieder seinen Charme verlieren", so Owczarek. Überhaupt ist es den beiden Spielplatzpatinnen das Wichtigste, den Kindern das Straßenspielen wieder näher zu bringen. "Ich vermisse es, dass Kinder einfach Plätze für sich zum Spielen in Anspruch nehmen, so wie wir früher", erklärt Zschörnick ihre Motivation. "Spielplatz kann überall sein, die Kinder müssen ihn nur für sich selbst entdecken." Gerade das freie, nicht durch Spielgeräte vorgegebene Spielen sei für die Kleinen besonders wichtig. "Wir wollen den Kindern mitgeben, dass sie ein Recht darauf haben zu spielen und dies gesetzlich festgehalten ist", sagt Zschörnick. Und so ermutigt die Rentnerin die Kinder dazu, ihre Wünsche für die Gestaltung des Marktplatzes ins Kreidebild mit einfließen zu lassen, damit diese von den Erwachsenen gesehen werden.

(msu)
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