Benrath Initiative für "Lebenswerte Paulsmühle"

Benrath · Anwohner haben die Sorge, dass es in Benraths östlichstem Stadtteil Probleme mit Verkehr und Parken geben wird.

 Samuel Look (vorne) und Justin Rogge (Mitte) sammeln Unterschriften für die Sonntags-Freigabe des Kleinspielfeldes an der Schimmelpfennigstraße. Dabei werden sie unterstützt von den Initiativen-Mitgliedern Helge Kappert (v.r.), Andreas Vogt, Elke Nowak, Herman Schüler und Renate Adams.(l. unten)

Samuel Look (vorne) und Justin Rogge (Mitte) sammeln Unterschriften für die Sonntags-Freigabe des Kleinspielfeldes an der Schimmelpfennigstraße. Dabei werden sie unterstützt von den Initiativen-Mitgliedern Helge Kappert (v.r.), Andreas Vogt, Elke Nowak, Herman Schüler und Renate Adams.(l. unten)

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Im Mai 2015 gründeten Hermann Schüler, Elke Nowak und Helge Kappert die Bürgerinitiative "Lärmschutz Paulsmühle". Alle drei wohnen in der Nähe zur A59 und sind tagtäglich dem von dort kommenden Lärm ausgesetzt. Nach der ersten Euphorie und dem Zugewinn von Mitstreitern plätscherten die gemeinsamen Aktivitäten dahin.

Dabei hat sich die Themenliste für mögliche Probleme in der Paulsmühle seitdem stark gefüllt: der Bau des Albrecht-Dürer-Kollegs, das ab Sommer 2018 täglich um die 1500 Berufsschüler besuchen werden samt angeschlossener Dreifachsporthalle, die auch von Benrather Vereinen genutzt werden soll. Der Abriss auf der BEA-Brache für das Mühlenviertel mit rund 400 Wohnungen hat Anfang des Jahres begonnen. Aktuell stellt die Stadt einen Bebauungsplan auf für das Areal zwischen Dürer-Kolleg, Telleringstraße und Terex. Dort sollen sogar weitere 500 Wohnungen plus Kita entstehen. Wer das alles zusammenzählt, kommt vor allem darauf: Viel mehr Menschen und viel mehr Verkehr.

Als Andreas Vogt, der vielen als Mitstreiter des Freundeskreises Himmelgeister Kastanie bekannt ist, im Frühjahr an den Mönchgraben zog, wurde er zum einen mit dem Lärm von der A59 konfrontiert, zum anderen beschäftigte er sich intensiver mit den Projekten in der Paulsmühle. Er nahm Kontakt zu den Mitgliedern der Lärmschutz-Initiative auf. Die macht nun unter dem Namen "Lebenswerte Paulsmühle" einen Neustart. Für gestern Nachmittag hatten deren Mitstreiter eine bunte Schar von Menschen, die sich für und in der Paulsmühle engagieren, an den Brunnen bei Aldi eingeladen.

Dabei brennt den Mitgliedern das Thema Verkehr besonders auf den Nägeln. Bei Bezirksbürgermeister Karl-Heinz Graf laufen sie offene Türen ein: "Aus meiner Sicht fehlt für die Paulsmühle ein intelligentes Verkehrskonzept." Und nicht nur das. Was ebenfalls fehlt, ist eine vernünftige Stellplatzplanung. Für das Kolleg baut die Stadttochter Industrieterrains Düsseldorf-Reisholz immerhin ein Parkhaus. Zudem hoffen alle, dass die Schüler Bus und Bahn nutzen werden.

Laut Statistik verfügt inzwischen jeder Privathaushalt über zwei Autos; laut Düsseldorfer Stellplatzsatzung muss nur je einer pro Wohneinheit gebaut werden. Beim Thema A59-Lärm gibt es mittlerweile gute Nachrichten. Der Landesbetrieb Straßen beabsichtigt irgendwann, zwischen der Anschlussstelle Düsseldorf-Süd und Kreuz Monheim-Süd Flüsterasphalt aufzubringen. Zudem wird im Auftrag der Stadt aktuell ein Lärmschutzgutachten erarbeitet. Dabei soll unter anderem die Wirksamkeit der vorhandenen Lärmschutzanlagen (Erdwall und Bäume) überprüft werden.

Eine Lösung für ein ganz anderes Problem suchen Justin Rogge (17) und Samuel Look (16) durch die Mithilfe der Initiative. Die beiden leben in der Nähe des Kleinspielfeldes Schimmelpfennigstraße, das vom Lauftreff Düsseldorf-Süd betreut wird. In der Woche sowie samstags können sie dort Fußball spielen, aber nicht sonntags. "Wir sind oft um die 30 Kinder und Jugendliche, auch Flüchtlinge, die den Platz gerne nutzen; auch sonntags gibt es dafür Bedarf", sagt Samuel. Doch bislang verbietet der Stadtsportbund wegen Anwohnerbeschwerden, die Freigabe der Anlage an Sonntagen. "Wir halten uns an die Auflagen", erklärt Lauftreff-Vorsitzender Rolf Pommerenke. Justin und Samuel haben schon rund 100 Unterschriften in der Nachbarschaft gesammelt. "Auch von Anwohnern der Spielfläche", berichtet Justin. Wer helfen möchte: Mail an justin-rogge@web.de.

(rö)
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