Benrath Im Becken gab's noch genügend Platz

Benrath · Der vergangene Mittwoch war mit 4200 Gästen der bislang besucherstärkste Tag im Benrather Freibad. Am Sonntag gab es trotz der hohen Temperaturen am Mittag noch Platz sowohl auf der Liegewiese als auch im Wasser.

 Die Schwimmmeisterinnen Desiree Schmäing (l.) und Annkathrin Blasius halten vom Beckenrand aus alle im Blick, die sich im Wasser aufhalten.

Die Schwimmmeisterinnen Desiree Schmäing (l.) und Annkathrin Blasius halten vom Beckenrand aus alle im Blick, die sich im Wasser aufhalten.

Foto: von Ameln

Mit den steigenden Temperaturen sind in der vergangenen Woche auch die Besucherzahlen im Benrather Freibad gestiegen. Auch am Wochenende war wieder einiges los. Für das Team um die Schwimmmeister Uwe Pütz und Desiree Schäling bedeutet dies vor allem eines: viel Arbeit. "An Tagen, wie dem vergangenen Mittwoch, sind wir besonders gefordert. Da ist höchste Konzentration vonnöten", sagte Uwe Pütz.

Den gesamten Tag stand er in der Sonne und achtete darauf, dass niemand untergeht. "Größere Probleme gab es bislang aber nicht. Im Gegenteil, dafür, dass das Bad so voll war, haben sich alle sehr gut verhalten", sagte er. Auch auf neue Herausforderungen, die durch die Unterbringung von Flüchtlingen im Umkreis des Bades auf ihn zugekommen sind, ist er vorbereitet. "Da gab es bislang überhaupt keine Probleme. Falls es zu sprachlichen Schwierigkeiten kommt, haben wir einen marokkanischen Mitarbeiter, der uns hilft", sagte Pütz. Einzig der Umstand, dass viele Flüchtlinge schlecht bis gar nicht schwimmen können, bereitet ihm Sorge. "Wir achten dann drauf, dass sie in den Nichtschwimmer-Becken bleiben", erzählte er und fordert eine generelle Ausweitung des Schwimm-Kurs-Angebotes. Denn viele Besucher, nicht nur Flüchtlinge, würden sich überschätzen, was dann zu gefährlichen Situationen führen könne.

Insgesamt besuchten in der vergangenen Woche mehrere tausend Menschen das Freibad. Allein am Mittwoch, dem bislang heißestem Tag des Jahres, kamen 4206 Besucher. "Das war der besucherstärkste Tag des Jahres", sagte eine Sprecherin der Bädergesellschaft. "Es wäre aber noch Platz gewesen. Im vergangenen Jahr hatten wir zu Spitzenzeiten mehr als 5000 Besucher." Damals kam es zu zum Teil hundert Meter langen Schlangen vor dem Einlass, was zu Unmut bei vielen Besuchern führte. In diesem Jahr blieb dieses Problem allerdings großteils aus. Und das, obwohl die geplante Vereinfachung beim Einlass nicht umgesetzt wurde.

Denn vereinheitlichte Preise, wie sie von der Geschäftsführung der Bädergesellschaft vorgeschlagen wurde, wurden von der Politik gekippt. Der damit verbundene automatisierte Einlass in Benrath kam somit auch nicht. So sind in Spitzenzeiten auch weiterhin zwei Kassiererinnen nötig, um den Ansturm zu bewältigen. "Ich hätte es gut gefunden, wenn wir das vereinfacht hätten. Jetzt muss wieder jede Ermäßigung geprüft werden, das kostet Zeit", sagte Uwe Pütz. Zudem sei die Personaldecke wegen der Einsparungen ohnehin schon recht dünn: "Wenn wir Glück haben, sitzen auch tatsächlich zwei Mitarbeiter an der Kasse, von denen sich einer dann gleichzeitig auch um die Kabinen kümmern muss."

Auch im Aufsichtsbereich wünschen er und sein Team sich in Spitzenzeiten Verstärkung. "Es ist schon anstrengend, wenn das Bad voll ist. Man muss seine Augen überall haben", sagte Schwimmmeisterin Desiree Schäling. Gestern war das Team zu dritt am Beckenrand. Unterstützt wurden die beiden an den Wochenenden von Annkathrin Blasius, die aushilfsweise im Freibad arbeitet. Dass das Team so bald Verstärkung bekommt, ist wegen des städtischen Sparkurses aber wenig wahrscheinlich. Von den Sorgen und Anstrengungen des Badpersonals bekamen die Besucher wenig mit. Sie genossen den warmen Tag und zogen entspannt ihre Bahnen in den Schwimmbecken, die zwar gut gefüllt, aber nicht überfüllt waren. Auch in der heute beginnenden Woche soll das Wetter recht schön bleiben. Für die Schwimmmeister bedeutet das dann wieder vollste Konzentration am Beckenrand. "So soll das ja auch sein. In den vergangenen Wochen war hier fast nichts los; da ist mir das fast lieber", sagte Annkathrin Blasius.

(RP)
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