Benrath Ganz Benrath fest in Kinderhand

Benrath · Erstmals wurden das Kinderfest und der traditionelle Trödel gemeinsam veranstaltet.

 Am Stand der Musikschule Kühnholz konnten Kinder und Eltern gestern gemeinsam verschiedene Musikinstrumente ausprobieren. Das Fest endete wegen des Wetters etwas früher als geplant.

Am Stand der Musikschule Kühnholz konnten Kinder und Eltern gestern gemeinsam verschiedene Musikinstrumente ausprobieren. Das Fest endete wegen des Wetters etwas früher als geplant.

Foto: Günter von Ameln

Gemütlich schuckelt eine Kindereisenbahn am Benrather Markt um einen Kaktus und zwei Indianerzelte - voll besetzt mit Kindern. Die kleine Lok hatte ebenso Premiere beim Kinderfest der Aktionsgemeinschaft Benrath (AGB) wie die Entscheidung, aus Fest und Trödel ein neues Gespann zu kreieren: am selben Ort und zur selben Zeit. Ob Kindernothilfe, das Kinderhospiz Regenbogenland, Haus Spilles, die AOK oder die Stadtsparkasse - zahlreiche Vereine, Verbände und Nachbarn sind gekommen. Und die Kinder danken es mit langen Schlangen vor den zahlreichen fantasievollen Aktionen. Rund 80 Trödelstände hatten sich angemeldet, dazu über 20 Aktionsstände und eine Bühne mit Power-Musik und -Tanz. Gestern ab 11 Uhr war Benrath fest in Kinderhand.

Jacob steht vor der Torwand der Stadtsparkasse in der Passage, um seine Fußballkünste zu zeigen. Ob Deutschland am Abend gewinnt? "Das hoffe ich doch sehr", meint er ernst und etwas ungeduldig. Welche Frage auch! Ein paar Schritte weiter - beim Stand von Haus Spilles lockt ein Spiel, bei dem eine ruhige Hand gefragt ist: eine Metalllasche wird einen langen kurvenreichen Draht entlang geführt. Bei Berührung gibt's Alarm. Kerstin Brugger wartet hier mit ihren Kindern Nina und Oliver. "Hoffentlich hält das Wetter", sagt sie mit sorgenvollem Blick zum Himmel. Ihre Tochter trifft bei der Torwand zwei Mal. "Dabei geht sie zum Ballettunterricht", wundert sich die Mutter.

Wer's gerne ländlich mag, kann sich beim Melken einer schwarz-weißen Holzkuh üben, für die Maler stehen kleine Holzhäuser und Pinsel bereit. Auf dem Markt wird Gitarre gespielt, gerasselt und getrommelt. Auf der Bühne bei der Dankeskirche wird gehüpft, geklatscht und die Arme werden geschwenkt - Bewegungslieder sind immer ein Hit! Martina Schwarzrock steht am Harry-Piel-Platz mit einem Trödelstand. "Das ist für die Eltern eine tolle Kombination, sie gehen zum Kinderfest und kommen auch zu uns." Ein paar Schritte weiter steht Lisa, das Gesicht weiß wie ein Blatt Papier, mit pechschwarz umrahmten Augen und Blutspritzern am Kinn - ein perfekter Vampir. Ob das nicht gruselig ist? "Nö", meint die Achtjährige.

"Das Wetter und ein Stromausfall sind meine größten Angstfaktoren", gesteht Melina Schulze, Vorsitzende des AGB. Um 14 Uhr trommelt ein heftiger Platzregen fast Löcher in den Asphalt. Die Besucher suchen Schutz unter Pavillons, Hauseingängen und in den Passagen. Doch dann blitzt Richtung Urdenbach wieder heller Himmel auf - es kann weitergehen. Um 15.30 heißt es "Wasser marsch", dazu gesellen sich Blitz und Donner. Hier ist Land unter", erklärt Melina Schulz. Sicherheitshalber wird das Fest anderthalb Stunden früher als geplant beendet. "Schade!", sagen die Kinder.

(bgw)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort