Benrath "Ela"-Schäden im Schlosspark beseitigt

Benrath · Drei Jahre nach dem Pfingst-Orkan sind die Arbeiten erledigt. Allerdings gibt es immer noch kein Parkpflegewerk für diese gartenkünstlerisch bedeutende Düsseldorfer Anlage. Das soll erst 2019/2020 fertig sein.

 Marie Schliwa fühlt sich im Benrather Schlosspark wohl - sie wohnt gleich in der Nähe.

Marie Schliwa fühlt sich im Benrather Schlosspark wohl - sie wohnt gleich in der Nähe.

Foto: Dawin

Pfingsten steht vor der Tür. Bereits das dritte Mal, seitdem am 9. Juni 2014, dem Pfingstmontag, Orkan Ela über Düsseldorf hinweg fegte. Mit Böen von über 142 Stundenkilometern richtete er in der Landeshauptstadt verheerende Schäden an: Bäume stürzten um, Äste knickten ab, Baumkronen wurden herausgedreht oder zersplitterten. Über 30.000 Bäume wurden zerstört, weitere 24.000 Bäume benötigen intensive Pflegemaßnahmen, um sie zu erhalten. Auch der Benrather Schlosspark wurde durch "Ela" stark geschädigt. Im unmittelbaren Gartenbereich mussten 40 Bäume gefällt werden, im Parkwald waren es sogar 226 alte Bäume.

Doch nun, drei Jahre später, sind dort alle Folgen von "Ela" beseitigt. "Wir haben nachgepflanzt sowie die Wege und Wiesen saniert. Der Schlosspark ist jetzt wieder in einem guten Pflegezustand", sagt die Leiterin des städtischen Gartenamtes, Doris Törkel. Das erkennen auch die vielen Besucher der Anlage an. Zu ihnen gehören Aminata Heinemann und ihre Cousine Fatumata Oberascher, die aus Salzburg zu Besuch ist. "Ich bin zum ersten Mal in Düsseldorf. Ich fühle mich hier mit der Natur verbunden. Der Park und das Schloss sind sehr beeindruckend", sagt Oberascher. Auch Anna-Sophia Süper aus Bilk gefällt es am Schloss: "Ich komme oft mit Freunden oder meiner Familie hierher. Die Rundgänge sind sehr schön. Ich gehe auch gerne in den Schlossgarten", sagt sie.

 Überall eröffnen sich im Schlosspark Sichtachsen auf das Benrather Schloss.

Überall eröffnen sich im Schlosspark Sichtachsen auf das Benrather Schloss.

Foto: Günter von Ameln

Der Schlosspark ist außerdem ein beliebter Treffpunkt für viele Anwohner. So auch für Marie Schliwa. Die 18-Jährige geht hier gerne mit Freunden spazieren oder macht mit ihnen ein Picknick. Doch mit "Ela" vor drei Jahren habe sich der Park verändert, wie sie erzählt: "Für mich ist er immer noch einer der schönsten Plätze in Düsseldorf. Seit dem großen Sturm ist es aber etwas kahler geworden. Besonders die große Trauerweide auf dem Weiher fehlt mir."

Als Ersatz wurden auf dem kleinen Eiland nach vielen Diskussionen im vergangenen Jahr eine Säulenpappel und eine Trauerweide gepflanzt, die sich inzwischen harmonisch die Weiher-Insel teilen. Für die denkmalpflegerische Wiederherstellung der Insel hatte die Stadt sogar 2015 ein Gutachten in Auftrag gegeben. In diesem ging es des Weiteren um die Wiederherstellung der Gehölzflanke im Französischen Garten, von Einzelbäumen im Englischen Garten sowie der Aufforstung im Parkwald.

Was aber nach wie vor fehlt, ist ein so genanntes Parkpflegewerk, wie es sie unter anderem für den Hofgarten und den Rheinpark inzwischen gibt. Christine Rachner (FDP), die im Düsseldorfer Süden für den Landtag kandidierte, hatte im Ausschuss für öffentliche Einrichtungen, in dem sie Mitglied ist, eine entsprechende Anfrage gestellt. Das Parkpflegewerk für den Benrather Schlosspark werde nicht vor 2019/2020 fertig sein, berichtet Gartenamtsleiterin Doris Törkel, die selber der festen Überzeugung ist, dass es dringend benötigt wird. Dieses soll unter Berücksichtigung der Vergangenheit Erhaltungs- und Restaurierungsmaßnahmen für die nächsten Jahrzehnte aufzeigen. Diesen Sommer will das Gartenamt den Baumkataster für den Schlosspark fertig gestellt haben - ein erster Schritt.

Aus den vielen Millionen Euro aus Töpfen der öffentlichen Hand, die das Schloss in den nächsten Jahren erhalten soll, kann leider kein einziger Cent in das Grün ums Schloss gesteckt werden. "Alle Fördergelder sind an den Hochbau gebunden", sagt Törkel. Dabei wurden Schloss und Schlosspark 1984 als Gesamtkunstwerk in die Denkmalliste der Stadt eingetragen. Das Parkpflegewerk schätzt die Verwaltung als "ein dringendes und die Sanierungsarbeiten am Schloss sinnvoll ergänzendes Vorhaben ein. Damit könnten Schloss und Park als Gesamtkunstwerk Nicolas de Pigages erhalten und entwickelt werden".

(mada)
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