Benrath Eine Frau, die für die Frauen da ist

Benrath · Ines Milk ist neue Chefärztin der Frauenklinik des Benrather Sana-Krankenhauses. Sie schätzt besonders die abwechslungsreiche Arbeit mit ihren Patientinnen - vom jungen Mädchen bis zur Seniorin.

 Frauenärztin Ines Milk mit der kleinen Marie Sophie auf dem Arm, die vor wenigen Tagen geboren wurde. Im Hintergrund die Eltern Samanta Koziol und Daniel Sauerbrei.

Frauenärztin Ines Milk mit der kleinen Marie Sophie auf dem Arm, die vor wenigen Tagen geboren wurde. Im Hintergrund die Eltern Samanta Koziol und Daniel Sauerbrei.

Foto: Anne Orthen

Oft sind es die stressigsten Arbeitstage, nach denen Ines Milk besonders glücklich nach Hause geht. Dann, wenn viel los war, mehrere Frauen gleichzeitig in den Wehen lagen, fast gleichzeitig in den Kreißsälen des Krankenhauses ihre Kinder bekommen haben. "Es ist anstrengend, aber schön, wenn alles gut gelaufen ist", sagt sie.

2008 begann Milk als leitende Oberärztin im Benrather Sana-Krankenhaus, übernahm später die kommissarische Leitung der Frauenklinik. Seit November ist sie offiziell Chefärztin. Nach dem Abitur hat sie Medizin studiert, weil sie das Fach Biologie mochte - eine relativ spontane Entscheidung, die sie nie bereut hat. Ebenso wenig wie den Schritt, für einige Jahre in den Vereinigten Arabischen Emiraten zu arbeiten. "Ich habe zufällig das Stellenangebot gesehen und mich darauf beworben. Drei Jahre lang habe ich dort überwiegend europäische, aber auch einheimische Patientinnen betreut. Das war eine tolle Erfahrung", erzählt sie.

Milk liebt die Abwechslung - auch im Klinikalltag "Wir begleiten hier Frauen in allen Phasen ihres Lebens", erklärt sie. Von jungen Mädchen, die erst seit kurzem ihre Periode haben, über Frauen, die in der Klinik ihre Kinder entbinden, bis hin zu Frauen in und nach den Wechseljahren. Milk freut sich über das Vertrauen, das ihr die älteren Damen entgegen bringen, denn sie weiß, dass das nicht selbstverständlich ist: "Früher haben sich Frauen oft geschämt, zum Frauenarzt zu gehen und haben ihre Probleme eher für sich behalten. Heutzutage wissen sie, dass sie zu uns kommen können und wir ihnen meistens helfen können, zum Beispiel beim Umgang mit Inkontinenz."

Doch vor allem die Geburten seien nach wie vor ganz besondere Erlebnisse. 679 Kinder kamen in dem Benrather Krankenhaus vergangenes Jahr auf die Welt. Die Frauen schätzten vor allem die familiäre Atmosphäre in der Klinik, sagt Milk. "Wir sind ein kleines Team, deswegen kennen die Frauen die Ärzte und Hebammen meist schon vor der Geburt."

Es gibt Familienzimmer und die Frauen dürfen auf Wunsch - gerade nach anstrengenden Geburten oder Kaiserschnitten - die Kinder nachts ins Neugeborenenzimmer geben, wo sich Schwestern um die Babys kümmern.

Doch nicht jede Frau kann und darf in Benrath entbinden: "Wenn bereits während der Schwangerschaft eine problematische Geburt abzusehen ist, verweisen wir die Frauen an Krankenhäuser mit einer Kinderklinik, ebenso bei sehr frühen Frühgeburten", erklärt Ines Milk. Notfälle bei Geburten seien daher bei ihnen sehr selten. Sollte dennoch etwas passieren, ist der Kinderkrankenwagen der Uniklinik innerhalb von wenigen Minuten vor Ort.

Beim Familientag in der Frauenklinik am kommenden Sonntag gibt es für Interessierte die Möglichkeit, die Abteilung zu besichtigen und das Team kennenzulernen. Ines Milk schätzt es, ein relativ kleines Team zu haben: "Denn jeder kennt jeden, man kann sich auf den anderen verlassen. Das schweißt zusammen", sagt sie.

(arm)
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