Benrath Das Schloss soll im neuen Glanz erstrahlen

Benrath · Sowohl im Haupthaus Corps de Logis als auch im Keller und in der Orangerie gibt es Feuchtigkeitsschäden.

 Dieses tolle Panoramabild vom Benrather Schloss mit Haupthaus und seinen beiden Flügeln hat der Monheimer Fotograf Friedemann Fey im August 2015 aufgenommen.

Dieses tolle Panoramabild vom Benrather Schloss mit Haupthaus und seinen beiden Flügeln hat der Monheimer Fotograf Friedemann Fey im August 2015 aufgenommen.

Foto: Friedhelm Fey

Der vielerorts am Schloss bröckelnde Putz war es nicht, der 2012 den Traum von der Aufnahme des Benrather Barock-Ensembles auf die Weltkulturerbe-Liste platzen ließ. Das NRW-Bauministerium strich auf Empfehlung einer Expertenkommission das Schloss von der deutschen Wunschliste, Man war der Überzeugung, dass inzwischen schon so viele Schlösser auf dieser Liste stehen, dass man mit dieser Bewerbung scheitern würde.

Doch das heißt nicht, dass man das pfirsichblütenfarben gestrichene Jagdschloss, das zwischen 1755 und 1773 für Kurfürst Carl Theodor gebaut wurde, dem Verfall preisgeben darf. Denn über die Jahre wurde der Sanierungsbedarf immer größer, weil wie an anderen städtischen Gebäuden, viel zu wenig Geld in die Bauunterhaltung investiert wurde.

Die Summe, die 2015 bei der Aufstellung eines Schadenskatasters durch die Stiftung zusammenkam, lag bei deutlich mehr als 20 Millionen Euro. Da kommt die Zusage über Bundesmittel in Höhe von 20 Millionen Euro für die Sanierung des denkmalgeschützten Ensembles zur rechten Zeit. Am Donnerstag hat der Haushaltsauschuss des Bundestages diese Summe in seiner Finanzplanung eingestellt.

Der Bundestagsabgeordnete der SPD für den Düsseldorfer Süden, Andreas Rimkus, hatte sich schon 2015 dafür eingesetzt, dass die Stiftung aus dem gleichen Denkmal-Förderprogramm 400.000 Euro als Sanierungszuschuss erhielt, weil er findet, dass das "Schloss Benrath ein Kulturdenkmal von besonderer und auch bundesweiter Bedeutung ist."

Doch da die Stadt dies damals zum Anlass nahm, den städtischen Zuschuss zum Unterhalt der barocken Anlage in gleicher Höhe zu kürzen, war dieses Geld ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Für dieses Jahr hatte die Stadt der Stiftung 750.000 Euro Bauunterhaltungsmittel zur Verfügung gestellt. Wie viele Jahre ins Land gehen würden, um eine Mängelliste im Gegenwert von deutlich über 20 Millionen Euro abzuarbeiten, das hat sich auch der Kaufmännische Vorstand der Stiftung, Nicolas Maas, leicht ausrechnen können. Um so glücklicher ist er über die Förder-Zusage durch den Bund: "Ich freue mich sehr, dass die vielen Gespräche in den vergangenen Wochen zum Erfolg geführt haben" sagt er und bedankt sich dabei für die Unterstützung durch die Politik. Er lobt die Zusammenarbeit bei diesem Thema von Bund, Land und der Kommune. Das geschah unter der Federführung der mitregierenden Sozialdemokraten auf allen drei Ebenen. Das sieht SPD-Ratsherr Rajiv Strauß erwartungsgemäß genauso, der die Stiftung bei seinem Lob über "das gute Teamwork" einbezieht.

Im Frühjahr soll am Schloss mit einer Maßnahme begonnen werden, die schon für dieses Jahr auf der Agenda gestanden hatte: Die Sanierung von Treppe und Terrasse an der Schlossvorderseite.

Aber auch wenn jetzt nötige Geld zugesagt ist, um - wie es Maas ausdrückt - "das Schloss wieder im alten Glanz erstrahlen zu lasen". Das heißt nicht, dass alle Baumängel in einem Rutsch beseitigt werden sollen. Der Aquazoo, der immer noch nicht wieder eröffnet hat, ist ihm dafür Mahnung genug. "Wir wollen das Schloss wenn irgendmöglich im laufenden Betrieb und Schritt für Schritt sanieren", sagt Maas. Natürlich weiß er, dass das zehn bis 15 Jahre dauern kann.

Dringend angegangen werden müssen die Feuchtigkeitsschäden, die es in fast allen Gebäudeteilen gibt: Im Keller sowieso, aber auch im Corps des Logis (das Haupthaus) und in der Orangerie. Ausgenommen ist im Großen und Ganzen nur der Ostflügel, der bereits 2000 aufwändig saniert wurde, und in dem das Museum für Gartenkunst untergebracht ist.

Ratsmitglied Strauß verweist in einer Pressemitteilung der SPD darauf, dass die genauen Kosten und der Zeitplan allerdings erst noch anhand von Gutachten ermittelt werden müssten.

Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) sagte zudem zu, dass die Landeshauptstadt Düsseldorf sich in den kommenden Jahren mit Eigenmitteln an der Finanzierung der Sanierung beteiligen will, so dass die zugesagte Summe des Bundes durch kommunale Mittel erweitert werden kann.

(RP)
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