Benrath Benrather Schützen feiern im Dorf die Prummekirmes

Benrath · Wenn Düfte von Zuckerwatte, Bratwurst und Kräuterbonbons den Besuchern um die Nase wehen und Wespenschwärme die Kuchenstände heimsuchen - dann ist Prummekirmes. Urkundlich ist die Veranstaltung der St.-Cäcilia-Bruderschaft im Jahr 1811 zum ersten Mal erwähnt, doch es wird vermutet, dass sie weitaus älter ist.

 Erika Grunewald (v.r.), Jutta Bernd und Angelika Tilgert von der Benrather Schwesternschaft verkaufen selbstgebackenen Pflaumenkuchen.

Erika Grunewald (v.r.), Jutta Bernd und Angelika Tilgert von der Benrather Schwesternschaft verkaufen selbstgebackenen Pflaumenkuchen.

Foto: vam

Am Wochenende zogen sich die Kirmesbuden entlang der Haupt- und Heubesstraße, hinzu gesellten sich Live-Musik auf dem Marktplatz und andere Aktivitäten. Bei St. Cäcilia probierten sich am Samstag Laien an Armbrust, Bolzen und Zielscheiben. Ausgelobt waren die Königswürde für den Bürgerschützen und der Jakob-Schimmelpfennig-Pokal. "Der Bürgerschützenkönig ist zu all unseren Veranstaltungen eingeladen", erklärte Frank Moser von den Benrather Schützen.

"26 Punkte, meine Augen sind nicht mehr so dolle", kommentierte die 76-jährige Erika Fagaf ihre Schießleistung lachend. Zwischen Armbrust und Ziel liegen fünf Meter. Andrea Vogt war mit dem ersten Schuss zufrieden: "27 Punkte, das kann noch was werden." Wenn man aus einer Schützenfamilie in vierter Generation kommt, ist das fast schon Pflicht. Doch für Andrea Vogt gehört mehr zur Schützentradition. "Die Musik ist wichtig und macht Spaß und die Gemeinschaft", erzählte die Mutter von fünf Kindern. Dass ihre Kinder im Tambourcorps spielen und auf diese Weise ein Instrument erlernen könnten, sei eine tolle Sache.

Zwischen Kinderkarussell, Los-Buden, "Lager-räum-Ständen" und einem Anbieter für leuchtende Silikonschnürsenkel fand sich ein Exot aus dem Kunstgewerbe, er lockte mit farbenprächtigen Blechfiguren. Locken ließen sich Samstag am frühen Nachmittag nicht die Massen, doch es gab bummelnde Genießer. "Sagen wir mal, das Bier schmeckt und mit dem Bergkäse haben wir die richtige Grundlage gelegt", sind sich Peter und Gerda Niemand einig. Michaela Limoine sieht hinter dem Tresen nach Pause aus. "Wir verkaufen unsere Reibekuchen am besten morgens und vormittags, dann kommen die älteren Leute", erklärte sie ihr kurzzeitiges Nichtstun.

Am Sonntagmorgen stand mit der "Messe op platt" in St. Cäcilia Besinnliches auf dem Programm. Danach gab es "Prummekuchen", den Familie Niemand am Samstag vermisste. Das Kinderhospiz Regenbogenland bekam eine Spende der Schützen überreicht. Mit gebührender Begleitung des Spielmannszuges wurde der neue Bürgerschützenkönig gekrönt. Er heißt Cedric Kittel, ist 14 Jahre und war mit seiner Mutter auf der Kirmes. "Der junge Mann hat vorher noch nie geschossen", erzählte Frank Moser.

(bgw)
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