Benrath Bau des Dürer-Kollegs geht jetzt los

Benrath · Mit 80 Gästen feierte die Industrieterrains Düsseldorf-Reisholz Grundsteinlegung. Der Zeitplan ist straff: Richtfest Mai 2017, Übergabe an die Stadt April 2018, Einzug des Kollegs von Schulleiter Jochen Schriever nach den Sommerferien.

 Jochen Schriever, Leiter des Albrecht-Dürer-Berufskollegs, freut sich, dass er bald seine an drei Standorten verteilte Schule in der Benrather Paulsmühle zusammenführen kann.

Jochen Schriever, Leiter des Albrecht-Dürer-Berufskollegs, freut sich, dass er bald seine an drei Standorten verteilte Schule in der Benrather Paulsmühle zusammenführen kann.

Foto: Anne Orthen

Dass er an einem solch schönen Tag im gefühlten Spätsommer 2016 bei der Grundsteinlegung für seine neue Schule dabei sein darf; das hätte sich Jochen Schriever, Leiter des Albrecht-Dürer-Berufskollegs, Anfang 2015 nicht träumen lassen. Damals war die Suche nach einem neuen Standort für die auf drei Gebäude verteilte und stark sanierungsbedürftige Berufsschule nach einer vorausgegangenen neunjährigen Diskussion wieder ganz auf Anfang gedreht worden. Doch dann ging es auf einmal ganz schnell: Dem Vorschlag von Oberbürgermeister Thomas Geisel, das Berufskolleg nun doch in Benrath und nicht an der Völklinger Straße zu bauen, folgte Ende Juni 2015 der Stadtrat einstimmig. Wegen vermeintlich zu vielen Altlasten war das Areal 2014 als Schulstandort vom damaligen Oberbürgermeister Dirk Elbers aussortiert worden.

Doch sowohl das städtische Umweltamt als auch die Stadttochter Industrieterrains Düsseldorf-Reisholz (IDR) als Bauherr hielten die vorhandenen Altlasten für händelbar. Hunderte Lkw-Ladungen belasteten Bodens sind in den vergangenen Monaten abtransportiert worden. "Wir haben mehr getan, als erforderlich gewesen wäre", sagte Ekkehard Vinçon, Technischer Vorstand bei der IDR, gestern Mittag bei der Grundsteinlegung vor 80 geladenen Gästen. Wegen der Altlastenproblematik bekommt die Schule auch keine Unterkellerung. Die Bilder und Animationen, die Schriever kennt, gefallen ihm gut: "Das wird ein schönes Gebäude." Er freut sich aber vor allem darauf, dass zum Schuljahresbeginn 2018/2019 seine dreigeteilte Schule endlich an einem Standort vereint sein wird. Das Hauptgebäude ist am Fürstenwall, Außenstellen gibt es derzeit noch an der Konkordiastraße in Bilk und in Heerdt an der Pestalozzistraße. Und erstmals werden dann die rund 1500 Schüler, die pro Tag am Dürer-Kolleg sein werden, vernünftig Sport treiben können. "Bislang nutzen wir eine kleine Halle an der Aachener Straße. Unsere Sportlehrer warten schon sehnsüchtig auf den Umzug", sagte Schriever. Bis dahin gibt es für Planer, Architekten und Handwerker jede Menge zu tun. Der Zeitplan des 70-Millionen-Euro-Projektes ist ehrgeizig und setzt auf einen milden Winter. Im Mai 2017 soll Richtfest sein; die Übergabe der IDR an die Stadt ist für April 2018 geplant. Bis zur Inbetriebnahme nach den Sommerferien muss die Schule eingerichtet werden. Das Kolleg entsteht auf einem Stück Industriegeschichte. Auf dem Areal wurde ab 1879 Stahl gekocht und verarbeitet. Seit vorigen Freitag ist die Stahlverarbeitung in Benrath Geschichte. Im Nirosta-Werk an der Hildener Straße liefen ein letztes Mal die Maschinen. Der Neubau des Dürer-Kollegs sei eine Antwort auf den Strukturwandel, sagte der Kaufmännische IDR-Vorstand Manfred Kornfeld. Für Benrath bedeute dies die Anpassung auf das infrastrukturellen Niveau der City. Vor allem wegen des Schulneubaus und den beiden neuen Wohngebieten in der Pauslmühle - davon ist Oberbürgermeister Thomas Geisel überzeugt - hat man Bahn und Bund überzeugen können, dass Benrath einen eigenen Halt für den Schnellzug RRX erhält.

Und weil das Nirosta-Werk sein Gütergleis jetzt nicht mehr benötigt, kommt man trotz des Baus eines neuen Gleises für den RRX mit dem vorhandenen Platzangebot gut hin.

(RP)
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