Benrath Bald Weide und Pappel im Schlossweiher

Benrath · Die Ampel-Koalition beugt sich bei der Bepflanzung dem Votum der Oberen Denkmalbehörde.

 Das Bauaufsichtsamt als Untere Denkmalbehörde hat aus denkmalrechtlicher Sicht Grünes Licht gegeben, damit die Weiher-Insel vor einer Neu-Bepflanzung befestigt werden kann.

Das Bauaufsichtsamt als Untere Denkmalbehörde hat aus denkmalrechtlicher Sicht Grünes Licht gegeben, damit die Weiher-Insel vor einer Neu-Bepflanzung befestigt werden kann.

Foto: vam

Im Nachhinein gesehen hat es auf der Hand gelegen, dass beim Stellen der selben Frage die selbe Antwort kommt. Und so ist es nicht verwunderlich, dass das Amt für Denkmalpflege beim Landschaftsverband Rheinland noch einmal der Stadt Düsseldorf schriftlich mitgeteilt hat, dass sie der Bepflanzung der Insel im Schlossweiher mit nur einem Baum im Rahmen der "Benehmens-Herstellung" nicht zustimmt.

Über die künftige Bepflanzung ist in Benrath ein Streit zwischen zwei Lagern ausgebrochen. Während die Stiftung Schloss und Park Benrath und das Gartenamt dem Gutachter folgen und dort nach dem Vorbild der Rousseau-Insel eine Säulenpappel und eine Trauerweide pflanzen wollen, haben viele hunderte Bürger und Stadtteilpolitiker sich dafür ausgesprochen, die Trauerweide als Solitär zu pflanzen. Seit einem Sturm Anfang der 1950er Jahre stand die Weide nur noch alleine auf der Insel - bis sie von Orkan Ela 2014 zerstört wurde. Und deshalb ist genau das Bild von der großen Trauerweide den Benrathern im Gedächtnis haften geblieben.

Im November hatte die Verwaltung - auf Anweisung von Oberbürgermeister Thomas Geisel, der den Weiden-Befürwortern signalisiert hatte, dass man ihren Wünschen folgen könnte - noch einmal das Amt für Denkmalpflege angeschrieben und gefragt, was man dort von nur einem Baum halte. Und die identische Antwort erhalten. Für die unkritische Befestigung der Insel, die bei dem Orkan ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen wurde, hat das Bauaufsichtsamt der Stadt in seiner Funktion als Untere Denkmalbehörde eine denkmalrechtliche Erlaubnis erteilt. Für die Ampel-Koalitionäre steht mit den Erläuterungen der Verwaltung im gestern tagenden Ausschuss für öffentliche Einrichtungen fest, dass auf der Weiher-Insel bald zwei Bäume gepflanzt werden. Wörtlich sagte Udo Figge, stellvertretender Vorsitzender (SPD): "Wir bitten die Verwaltung eindringlich, dem Denkmalschutz an dieser Stelle gerecht zu werden."

Für die CDU bedauerte Ausschussvorsitzender Rüdiger Gutt die Entscheidung: "Wir hätten es lieber gehabt, wenn man sich am Bürgerwillen orientiert hätte." Aber rechtlich gesehen sei diese Entscheidung so nun Fakt.

Eine Einschätzung, der Marianne Holle, Vorsitzende der Heimatgemeinschaft Groß-Benrath, so nicht folgen mag: Aus der Antwort, die sie auf einen Brief an die Denkmalbehörde beim LVR im Dezember erhalten hat, liest sie einen anderen Spielraum für die Stadt heraus: "Im Rahmen des Erlaubnisverfahrens sind wir als Fachbehörde nicht diejenigen, die die Entscheidung letztlich trifft oder treffen kann. In welcher Form die hierfür zuständige Stadt Düsseldorf als Untere Denkmalbehörde die Erlaubnis für die geplante Maßnahme erteilen wird, kann ich ihnen zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen", heißt es dort.

(RP)
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