Benrath Anne Wesendonk feiert heute in der Orangerie zweimal

Benrath · Anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Bücherei gibt die Mundart-Kabarettistin am Abend ihr Bestes - auf ihre ureigene Weise.

 Anne Wesendonk hat heute als Mundartkünstlerin gleich doppelten Grund zum Feiern. Vor 20 Jahren hatte sie ihren ersten Auftritt.

Anne Wesendonk hat heute als Mundartkünstlerin gleich doppelten Grund zum Feiern. Vor 20 Jahren hatte sie ihren ersten Auftritt.

Foto: Anne Orthen

Auf den Tag genau vor 20 Jahren hatte Anne Wesendonk Premiere. Sie präsentierte zum ersten Mal Dialekt-Geschichten auf der Bühne. Anlass war das 30-jährige Bestehen der Stadtbücherei Benrath unter dem Dach der Orangerie. "Irgendjemand hat mich dem damaligen Leiter, Armin Kurth, empfohlen", erinnert sie sich. Der habe gesagt: "Na von mir aus!"

Auf diese Weise kommen am heutigen Freitag zwei runde Zahlen zusammen: Anne Wesendonk steht seit 20 Jahren auf den "Brettern". Sie präsentiert einmal mehr Mundartliches zum 50-jährigen Bestehen der Stadtbibliothek in der Orangerie. Also alles kein Zufall!

Inzwischen hat sich die Mundartexpertin einen Namen gemacht. "Vor 20 Jahren war ich total aufgeregt. Ich habe doch im Kindergartenvorstand kaum den Mund aufgekriegt", bekennt Anne Wesendonk lachend und freimütig. Vor ihrer ersten Vorstellung in der Bücherei habe sie zuhause vor ihrem Spiegel fleißig geübt. "Ich wollt dat schon ein bisschen nett machen", singt sie im schönsten Rheinisch. Und - sie wurde immer aufgeregter. Hinzu kam ein wenig die Sorge, wie es denn beim Publikum ankäme, denn damals war Mundart längst nicht so populär wie heute.

"Die Bücherei war proppenvoll", erinnert sich Wesendonk, und als allererste Geschichte habe sie "Mäuzkes und Dönkes" zum Besten gegeben. Dass es ein Erfolg war, davon zeugen nicht nur zahlreiche Auftritte, sondern auch ein Leserbrief, der seinerzeit in der Rheinischen Post erschien. "Ene elefantöse Ovend", schreibt Ludwig Dahmen. Und weiter: "Die, die nit kumme kunte, hant wat verpasst."- "Irgendwie hat mich was getrieben. Warum und weshalb, das kann ich gar nicht sagen", meint Anne Wesendonk rückblickend auf ihr Engagement in Sachen Dialekt, der seit damals zahlreiche Liebhaber gefunden hat.

Ehrensache, dass Anne Wesendonk zum 100-jährigen Bestehen der Stadtbücherei im Jahr 2004 abermals auf der Bühne stand. Damals schon mit Christine Schreiber, die sie, nach vier Jahren als Einzelkämpferin, dazu holte. Christine habe das Ohr für die Musik und die Noten, meint Wesendonk. Das Düsseldorfer Platt beherrschen beide, denn dafür drückten sie vor vielen Jahren gemeinsam die Schulbank.

Heute gratuliert das Mund-Art-Kabarett zum 50. der Bibliothek in der Orangerie - natürlich auf ureigene Weise. Vom "Jubel en die Böökerei" erzählen und singen Anne Wesendonk und Christine Schreiber ab 19.45 Uhr.

(RP)
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