Angermund Politiker wollen Baumbestattungen in Angermund

Angermund · Verwaltung sagt, dass etwa 120 Urnen-Baum-Wahlgräber auf dem Friedhof eingerichtet werden könnten.

Die Bestattungskultur ist im Wandel. Das klassische Wahlgrab mit einer kostenintensiven Pflege ist immer weniger gefragt, denn viele Angehörige haben nicht die Möglichkeit und Zeit, ein Grab in Ordnung zu halten. Der Trend geht deshalb immer mehr zum pflegeleichten Grab. Solche Möglichkeiten will auch die Bezirksvertretung 5 den Bürgern in Angermund anbieten und hat die Verwaltung um Prüfung der Möglichkeit zur Baumbestattung gebeten. Dabei werden biologisch abbaubare Holz-Urnen in den Wurzelbereich von Bäumen eingesetzt. Diese Bestattungsart wird beispielsweise schon seit einigen Jahren auf dem Gerresheimer Waldfriedhof durchgeführt. Die Verwaltung teilt mit, dass auf dem Friedhof Angermund etwa 120 Urnen-Baum-Wahlgräber eingerichtet werden können. Das dafür in Frage kommende Grabfeld ist derzeit aber teilweise noch in Benutzung. Eine Umsetzung könnte deshalb erst gegen Ende des kommenden Jahres erfolgen. Die Verwaltung will nun die Planungen für die Baumgräber konkretisieren und der Bezirksvertretung rechtzeitig vorstellen.

Ursprünglich basierte diese Art der Naturbestattung auf der Idee, dass der Verstorbene den direkten Weg in den Naturkreislauf findet. Inzwischen wird sie häufig als preiswerte Alternative genutzt, da die Pflege des Areals vereinfacht und von der Friedhofsgärtnerei übernommen wird und ein großer Grabstein entfällt. Entweder werden bei der Baumbestattung die Namen der Verstorbenen auf Gemeinschaftsstelen oder -steine graviert oder stattdessen auf kleinen Gedenksteinen verewigt.

Der Angermunder Friedhof liegt im nördlichen Ortsteil an der Rahmerstraße. Er umfasst heute eine Fläche von 2,24 Hektar. Der älteste Friedhofsteil wurde bereits im Jahre 1807 von der katholischen Kirchengemeinde eingeweiht.

(brab)
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