Angermund Der Herr des Festzuges

Angermund · Ohne Andreas Rauhe wird in Angermund kein Festzug, keine Parade durchgeführt. Der Oberzugführer sorgt für einen reibungslosen Ablauf, achtet auf die richtige Reihenfolge der Gruppen - und marschiert dann am Zugende selbst mit.

 Andreas Rauhe hat alles im Blick. Auch im größten Stress beim Festzug am Sonntag behält der Oberzugführer Ruhe und Übersicht.

Andreas Rauhe hat alles im Blick. Auch im größten Stress beim Festzug am Sonntag behält der Oberzugführer Ruhe und Übersicht.

Foto: Andreas Endermann

Der feierliche Festzug am Sonntag durch die Straßen von Angermund ist der Höhepunkt des Angermunder Schützenfestes - und gleichzeitig für den Oberzugführer Andreas Rauhe auch der verantwortungsvollste Teil seiner Arbeit. Seit über zehn Jahren bekleidet der 52-Jährige dieses Amt und sorgt für einen reibungslosen Ablauf des Aufmarsches. Auch gestern war Rauhe wieder im Einsatz. "Aufgeregt, wie zu Anfang meiner Tätigkeit bin ich nun aber nicht mehr, denn viel ist inzwischen Routine. Und durch den Sternmarsch zu Beginn des Umzugs haben wir auch für einen einfacheren Ablauf gesorgt", sagt Rauhe.

So erfolgte die Zugaufstellung vor einigen Jahren noch vollständig in der engen Graf-Engelbert-Straße. "Wenn da mal eine Gruppe größer als angekündigt war, kam die gesamte Reihenfolge durcheinander." Nun werden die rund 300 am Zug teilnehmenden Schützen in vier Gruppen aufgeteilt. Sie zogen gestern um 15.30 Uhr auf den vier Angermunder Hauptstraßen zum Kreisverkehr vor der Graf-Engelbertstraße, in die sie sich hintereinander einreihten. Das war der Zeitpunkt, zu dem Rauhe schnell die historische Straße entlanglief, um zu sehen, ob die geplante Reihenfolge stimmt. "Denn später werden die einzelnen Gruppen bei der Parade von Horst Stecher, einem Vorstandsmitglied, über Mikrofon dem Publikum vorgestellt. Der kennt zwar auch alle Gruppen, hat es aber einfacher, wenn die Schützen tatsächlich wie angekündigt ankommen." Aufgrund eines kleinen Schauers entschied Rauhe, den Zugweg etwas zu verkürzen.

In der Graf-Engelbert-Straße schritt auch das Königspaar Friedhelm und Roswitha Busch, im Gefolge Kronprinzessin Vanessa Müller, Ehrengäste und Schützenchef Peter Ahlmann, den Zug ab, um dann in eine der sechs Kutschen zu steigen. "Das ist immer der kniffeligste Teil meiner Aufgabe, dafür zu sorgen, dass sich die Kutschen dann ordentlich in den Zug einreihen", sagt Rauhe. Es selber marschierte danach aber ganz normal mit seiner Jäger-Offiziers-Gruppe (in Angermund gibt es keine Kompanien) mit, bevor wieder bei der festlichen Parade die nächste Aufgabe auf ihn wartete. Dort muss er dafür sorgen, dass die einzelnen Gruppen ausreichend Abstand einhalten, um sich in Ruhe präsentieren zu können. "Ich bin dann stets die letzte Person, die am Königspaar und den anderen Ehrengästen vorbeiläuft. Dann wissen immer alle Zuschauer, nun ist der Festzug vorbei", sagt Rauhe.

Er war erleichtert, dass wie in den vergangenen Jahren mal wieder alles gut ablief und alle am Ende wohlbehalten wieder in der Festhalle eintrafen. Dann durfte auch Rauhe beim Festball in der zum Schützenfest umgebauten Sporthalle an der Straße zum Freiheitshagen kräftig mitfeiern.

Gänzlich ins Wasser wegen des Regens fiel am Samstag der Fackelzug in Angermund. Festakt und Zapfenstreich mussten in die Festhalle verlegt werden.

Am heutigen Montag ist Andreas Rauhe noch einmal im Einsatz. Beim großen Krönungsball der Schützen ziehen wieder alle Gruppen nach einem kleinen Festzug in den Festsaal ein. "Das ist dann aber halb so wild, denn die Gruppen wissen ja noch vom Vortag, wo sie sich einreihen müssen", sagt der Oberzugführer.

(RP)
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