Angermund Das mobile Jugendzentrum

Angermund · Seit 2009 fährt Offroad Standorte an, an denen es keine Jugendeinrichtung gibt. Das geschieht jetzt mit einem neuen Fahrzeug.

Es ist groß, bunt besprüht mit einem Graffiti und sorgt für Aufsehen, wenn es durch die Straßen fährt - das neue Fahrzeug von Offroad, dem mobilen Jugendzentrum der Kaiserswerther Diakonie. Am Steuer sitzt Christian Bergmann, Erzieher und Offroad-Leiter. Der heutige Einsatzort: der Spielplatz Hoppengarten in Angermund. Dort angekommen, packen Bergmann und sein dreiköpfiges Team Tore, Slackline, Kettcars und Hockeyschläger aus. Vor allem richtet sich das Angebot an Acht- bis 17-Jährige. "An diesem Standort gibt es aber auch viele jüngere Kinder, das sind unsere Besucher von morgen", sagt Bergmann. Daher wird auch ihnen etwas geboten - Bobby-Cars zum Beispiel.

Mit dem mobilen Jugendzentrum möchte die Diakonie in Kooperation mit dem Jugendamt der Stadt Kinder erreichen, die keinen Zugang zu Freizeitangeboten haben. Daher fährt Offroad seit 2009 an Werktagen die Orte direkt an, an denen sich Kinder und Jugendliche häufig aufhalten. Gesellschaftsspiele und kreative Angebote sind an Bord, der Schwerpunkt der Jugendarbeit liegt aber auf Bewegung und Sport. "Hier in Angermund wird vor allem Hockey gespielt, der große Bolzplatz bietet sich dafür an", sagt Bergmann.

Gerade über den gemeinsamen Sport finden die Erzieher einen guten Zugang zu den jungen Besuchern. Bei Problemen in der Schule, mit Eltern oder Freunden bieten Bergmann und die studentischen Kräfte ein offenes Ohr. Auch die Eltern können sich an die Erzieher wenden - alles auf vertraulicher Basis.

Die Bedürfnisse der Kinder sind an allen Standorten unterschiedlich. Im Düsseldorfer Norden ist Offroad seit vier Jahren vor Ort, über 30 Kinder nehmen das Angebot dort an normalen Tagen wahr. Viele kommen immer wieder, Bergmann nennt sie "Stammkunden".

Bisher war Offroad mit einem ehemaligen Linienbus unterwegs. Doch dieser hatte ausgedient, das neue Fahrzeug, das der Künstler Timofej Kratz mit einem Graffiti gestaltet hat, ist viel besser, findet Christian Bergmann. Gezogen wird das sonderangefertigte Fahrzeug von einem klassischen Wohnmobil, auch das bietet Vorteile: "Wir können so direkt mit vier Personen anreisen und haben auch eine Toilette und eine Küchenzeile für unser Team", sagt Bergmann. Im Innenraum bietet es mehr Platz zum Spielen, Zeichnen und Quatschen, aber auch Rückzugsorte und ein Materiallager.

(tak)
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