Altstadt Feststagsschmaus für Bedürftige

Altstadt · Brasserie-Koch Florian Conzen bereitete ein Mahl für Armenküche zu.

 Kalbsgeschnetzeltes mit Spätzle gab es für die Besucher der Armenküche von Peter Kersten (v.l.), Tobias Ludowigs und Florian Conzen.

Kalbsgeschnetzeltes mit Spätzle gab es für die Besucher der Armenküche von Peter Kersten (v.l.), Tobias Ludowigs und Florian Conzen.

Foto: Anne Orthen

Normalerweise kocht Florian Conzen von der Brasserie Stadthaus für zahlende Gäste. Am Silvesterabend gab es dort für 140 Euro ein Sechs-Gänge-Menü mit Wachtel, Trüffel und Kaviar. Einfacher ging es am Mittag in der Armenküche im Rathaus zu. Statt Christian Piel, der dort jeden Tag mit zwei weiteren hauptamtlichen Köchen für bedürftige Bürger kocht, stand Florian Conzen in der Küche und bekochte rund 100 Personen, die die Armenküche besuchten. Jeder von ihnen bekam eine Gemüsebrühe mit Einlage und Kalbsgeschnetzeltes mit Spätzle serviert.

"Für die Brasserie war es ein sehr erfolgreiches Jahr und wir möchten mit dieser Aktion gerne etwas zurückgeben", sagt Conzen, der zum ersten Mal für die Bedürftigen kochte. Die Resonanz war groß. Bereits vor Beginn der Essensausgabe standen viele vor der Tür und warteten. Unter ihnen auch Walter, der öfters die Armenküche besucht. "Ich finde das sehr nett und freue mich auf ein leckeres Essen", sagt er. Über den Besuch von Florian Conzen und seinem Team freute sich auch Koch Christan Piel, der sonst Herr der Küche ist. "Wir kochen hier jeden Tag. Solche Aktionen sind super, finden aber nur in unregelmäßigen Abständen statt und sind daher etwas Besonderes", sagt er. Silvester sei ein besonderer Tag, an dem die Menschen feiern würden und an dem er auch denen, die nicht viel haben etwas zurückgeben wolle, sagt Florian Conzen.

Die Armenküche gibt es seit 1992. Damals begann eine kleine Gruppe um den Dominikanerpater Emmanuel Renz mit der Essensausgabe. Inzwischen kümmern sich neben den hauptamtlichen Köchen 60 Ehrenamtler darum, rund 100 Besuchern am Tag eine warme Mahlzeit zu servieren. Neben dem Essen gibt es dort auch Hilfe durch Sozialarbeiter. Die Armenküche wird ausschließlich durch Spenden finanziert, ohne die keine Hilfe geleistet werden kann. Florian Conzen indes könnte sich vorstellen, noch einmal dort zu kochen. Besucher und Helfer würde das sicherlich freuen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort