Landfahrer auf Rheinwiesen in Düssledorf Stadtspitze verteidigt Einsatz gegen Irish Traveller

Düsseldorf · Ordnungsdezernent Christian Zaum hat den Einsatz von Ordnungsamt und Polizei gegen die irischen Traveller vor drei Wochen verteidigt. Die Behörden hätten einen "guten Job" gemacht, sagte er im Ordnungs- und Verkehrsausschuss.

Düsseldorf: Irische Wanderarbeiter ziehen von den Rheinwiesen ab
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Irische Landfahrer ziehen von Rheinwiesen in Düsseldorf ab

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Foto: Hans-Juergen Bauer

Zuvor hatte sich auch Oberbürgermeister Thomas Geisel hinter die Mitarbeiter gestellt. Rund 500 Mitglieder der irischen Landfahrer hatten verbotenerweise auf den Rheinwiesen campiert. Für Kritik sorgte, dass die Ordnungsbehörden die 150 Fahrzeuge und ihre Insassen zunächst für eine Nacht gewähren ließen und sie erst gegen 16 Uhr am Folgetag zur Abfahrt bewegten. CDU und FDP hatten daraufhin kritisiert, dass die Behörden nicht ausreichend durchgreifen, die Grünen forderten einen erklärenden Bericht des politisch Verantwortlichen im Fachausschuss.

Den hat Zaum jetzt geliefert. Nach seiner Darstellung hat die "deeskalierende Strategie" der Behörden dazu geführt, dass die Traveller zügig weitergezogen sind, ohne Schaden anzurichten. Dabei sei die Gruppe, die sich auf einer Wallfahrt nach Kevelaer befand, bekannt für eine "extrem hohe Gewaltbereitschaft", so der Beigeordnete.

Am Montag habe der Ordnungs- und Servicedienst erst um 20.18 Uhr von der Ankunft der Gruppe erfahren. Man sei mit neun Einsatzkräften und sieben Polizisten eingetroffen. Der Wortführer der Traveller habe Widerstand angedroht - und die Behörden hätten sich zum Abwarten entschieden, auch zum Eigenschutz. Denn die Polizei-Hundertschaft sei nicht mehr im Dienst gewesen. Zudem hätten sich praktische Fragen gestellt: Die Fahrer unter den Travellern seien alkoholisiert gewesen, zudem hätte man so viele Wagen nicht abschleppen können. Darüber hinaus hätte die Stadt die Menschen unterbringen müssen. Man habe eine Frist bis zum Folgetag, 14 Uhr, gesetzt.

Allerdings habe sich dann die Räumung wegen einer Bombenentschärfung verzögert. Als man gegen 16 Uhr mit einer großen Zahl von Kräften angerückt kam, seien die Traveller schnell abgereist. Nach Zaums Ansicht steht zu befürchten, dass sie im kommenden Jahr wiederkommen. "Wir werden besser vorbereitet sein", kündigte er an. Im Ausschuss gab es keine Rückfragen.

(arl)
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