Schauspielerin Uschi Glas erinnert sich an Karriere-Start

Düsseldorf · Entspannt sitzt Uschi Glas bei Ingo Nommsen im "Volle Kanne"-Studio des ZDF. Hellblauer Pulli, Jeans, dezentes Make up - die Schauspielerin (72) wirkt unverändert jugendlich. Sie ist mit dem früheren Playmate Uschi Buchfellner zu Gast an diesem Morgen.

 Uschi Glas (rechts) und das frühere Playmate Uschi Buchfellner am Frühstückstisch im "Volle-Kanne"-Studio in Golzheim

Uschi Glas (rechts) und das frühere Playmate Uschi Buchfellner am Frühstückstisch im "Volle-Kanne"-Studio in Golzheim

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Entspannt sitzt Uschi Glas bei Ingo Nommsen im "Volle Kanne"-Studio des ZDF. Hellblauer Pulli, Jeans, dezentes Make up - die Schauspielerin (72) wirkt unverändert jugendlich. Sie ist mit dem früheren Playmate Uschi Buchfellner zu Gast an diesem Morgen.

Sie deutet auf Engelsflügel und Kreuz an ihrer Halskette: "Mein Schutzengel. Und das Symbol für meinen Glauben." Es habe ihr geholfen, wenn es in ihrem Leben mal rumpelte: eine unschöne Scheidung, ein Sohn, der Kummer macht. "Ich schaue zum Glück nach vorn und nicht zurück", sagt sie. "Ja, es schmerzt und macht traurig. Aber irgendwann muss man es packen."

Düsseldorf weckt bei Uschi Glas liebe Erinnerungen: 1967 spielte sie in der "Komödie" ihre erste Theaterrolle. Ein Riesenglück: Hauptdarsteller in "Unsere beste Freundin" war Johannes Heesters. "Meine Mutter, die meinen Beruf skeptisch verfolgte, war aus dem Häuschen. Heesters, ihr Jungmädchenschwarm!" Auch Anna Teluren wirkte mit. Als Uschi Glas erfährt, die Schauspielerin habe gerade ihren 100. Geburtstag gefeiert, jubelt sie: "Wie toll! Sie war so eine schöne, elegante Dame." Sie selbst habe kein Problem mit ihrem Alter: "Man muss doch dankbar sein, wenn man morgens aufwacht und gesund ist." Zu einem erfüllten Leben gehören für sie sinnvolle Aufgaben. In ihrem Buch "Herzenssache - Vom Glück, gebraucht zu werden" berichtet sie über den Verein "brotZeit", den sie 2009 mit ihrem Mann Dieter Hermann gegründet hat. Zielstrebig baute Uschi Glas ein beeindruckendes Netzwerk auf, versorgt jetzt in 19 Schulen Kinder mit einem ordentlichen Frühstück und macht dabei mit, so oft es geht. Seit ihrer Lehrerinnen-Rolle in "Fuck you Goethe" wird sie auf den Schulhöfen erkannt. Segensreich war auch ihre Idee, Senioren in das Projekt einzubinden. "brotZeit" erfordere eine Riesenlogistik, "es müssen ja Tonnen von Lebensmitteln bewegt werden. Viel Arbeit, aber man bekommt auch viel zurück". Kürzlich war sie im ehemaligen Jugoslawien, besuchte an den Schauplätzen von "Winnetou und das Halbblut Apanatschi" ein Treffen von Karl-May-Fans. Vor 50 Jahren wurde der Western, in dem sie spielte, gedreht, 1968 folgte die Kult-Komödie "Zur Sache, Schätzchen." Gern würde sie wieder einen Film machen. Mit dem Theater sei es schwieriger: "Wochenlang jeden Abend auf der Bühne, das engt das Privatleben ein."

Geht Uschi Glas über Rote Teppiche, ist ihr das Blitzlichtgewitter gewiss. Ihre stilsicheren Roben tüftelt sie gemeinsam mit der Designerin Gabriele Blachnik aus: "Ich mag mich weder verkleiden noch von anderen Designern ausgestattet werden. Nicht das Kleid soll mit mir Gassi gehen, sondern umgekehrt." Regina Goldlücke

(RP)
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