Swan Lake Reloaded "Tschaikowsky wäre begeistert"

Düsseldorf · Ohne Fredrik Rydman hätte der Sänger Måns Zelmerlöw im Mai 2015 kaum den Eurovision Song Contest für Schweden gewonnen. Nur zusammen mit der spektakulären Choreographie und den animierten Strichmännchen konnte sein Song "Heroes" Europa begeistern - und Fredrik Rydman war es, der sich diese Performance ausgedacht hat.

 Fredrik Rydman (links) mit den Tänzern Maria Andersson und Kevin Foo vor dem Capitol Theater an der Erkrather Straße.

Fredrik Rydman (links) mit den Tänzern Maria Andersson und Kevin Foo vor dem Capitol Theater an der Erkrather Straße.

Foto: Andreas Bretz

Ohne Fredrik Rydman hätte der Sänger Måns Zelmerlöw im Mai 2015 kaum den Eurovision Song Contest für Schweden gewonnen. Nur zusammen mit der spektakulären Choreographie und den animierten Strichmännchen konnte sein Song "Heroes" Europa begeistern - und Fredrik Rydman war es, der sich diese Performance ausgedacht hat.

Der 41-Jährige ist im Januar zu Gast in Düsseldorf und präsentiert im Capitol Theater sein neues Tanzwerk "Swan Lake Reloaded". Statt Spitzenschuhe, Geigenklänge und Ballett-Tutu geht es in dieser modernen Neubearbeitung von Pjotr Iljitsch Tschaikowskys "Schwanensee" auf der Bühne etwas rauer zur Sache. "Die Schwäne sind in meiner Version drogenabhängige Frauen, die vom Zuhälter Rotbart auf die Straße gezwungen werden", sagt Rydman. Die Story sei aber dem Original sehr ähnlich: Der Prinz verliebt sich in eines von Rotbarts Mädchen, zusammen müssen sie für ihre Liebe kämpfen. Auch die Musik von Tschaikowsky ist zu hören - Rydman hat die klassischen Ballett-Töne aber mit Beats, Remixes und Bases unterlegt. Da tanzen die Schwäne einen Hip-Hip statt auf Spitzen. "Swan Lake Reloaded hat sehr viele coole Effekte und eine moderne Liebesgeschichte", sagt er begeistert. "Tschaikowsky wäre begeistert."

Die Rolle der Schwanenkönigin Odette tanzt und spielt Maria Andersson. Die 26-Jährige zeigt sich auf der Bühne als eine Mischung aus zerbrechlichem Schwan und coolem Straßenmädchen: Schwindel erregend hohe Lackstiefel und wallende Federjacke trägt sie. Kevin Foo tanzt den Prinz. "Es ist für uns eine Herausforderung, die Emotionen von der Bühne auf die Zuschauer zu übertragen", sagen die Beiden. Die Tänzerin fügt hinzu: "Es gibt doch nichts Besseres auf der Welt als guten Tanz."

Bei Fredrik Rydman sind die Tänzer in guten Händen. Er ist einer der erfolgreichsten Choreographen Schwedens und hat schon mehrfach für den Eurovision Song Contest gearbeitet. Aus diesem Grund ist er durch "Swan Lake Reloaded" auch nicht zum ersten Mal in Düsseldorf. Als 2010 der ESC in der Esprit Arena ausgetragen wurde, hatte Rydman für den Sänger Eric Saade den Hit "Popular" choreographiert und erreichte Platz 3. Damals hatte Fredrik Rydman sich Düsseldorf angesehen und wunderte sich über die Gehry-Bauten im Medienhafen. Und in einem Park, so erzählt er, habe er fremde Leute beim Yoga beobachtet. So etwas gebe es in Stockholm nicht, meint er amüsiert. Die Gelegenheit zu Düsseldorf-Spaziergängen hat er ab 19. Januar wieder, wenn er Swan Lake Reloaded fünf Tage im Capitol präsentiert.

Sobald die Tournee vorüber ist, hat er schon einen neuen Job. Durch den ESC-Sieg von "Heroes" findet der ESC im Mai 2016 in Schweden statt - und Rydman ist wieder als Choreograph dabei. "Ich mag die Idee, durch Musik alle Länder miteinander zu verbinden. Das ist heute wichtiger als je zuvor."

Karten für die Vorstellungen gibt es unter www.westticket.de.

(RP)
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