Franziska Knuppe Topmodel kämpft für Krebskranke

Düsseldorf · Sie ist das Mädchen von Seite eins: strahlend schön, immer lächelnd. Auch mit 40 und als Mutter der acht Jahre alten "Tilly" hat sie eine super Figur, ist tipptop in Schuss.

 Elna-Margret Erbprinzessin zu Bentheim und Steinfurt (v.l.), Aleksandra Bechtel und Franziska Knuppe (von links) beim Charity-Ladies-Lunch.

Elna-Margret Erbprinzessin zu Bentheim und Steinfurt (v.l.), Aleksandra Bechtel und Franziska Knuppe (von links) beim Charity-Ladies-Lunch.

Foto: Bernd Schaller

So kennt man Franziska Knuppe, die seit Wolfgang Joop sie 1997 auf der Straße entdeckt hat, als Top-Model mit den superlangen Beinen international gefragt ist. Aber "Franzi" - wie sie jeder nennt - kennt auch die Schattenseiten des Lebens. Ihr Vater ist an Lungenkrebs und ihre Schwiegermutter an Brustkrebs gestorben. "Sie hat lange gelitten, aber sich stets toll gekleidet, Perücke getragen und sich geschminkt. Sie wollte nicht, dass jeder sieht, wie krank sie ist. Oder was schlimmer ist, dass man sie ignoriert, weil sich keiner traut, sie anzusprechen", erzählte Franzi als Ehrengast beim 7. Charity-Ladies-Lunch, zu dem Ruth Neri von der Organisation DKMS Life und Marie-Eve Schröder von Schwarzkopf-Henkel in die Kunstsammlung eingeladen hatten.

Knuppe, die von der Schönheit lebt, engagiert sich seit Jahren für die DKMS-Stiftung (Deutsche Knochenmarkspenderdatei) und die Kosmetikprogramme "look good feel better" für Krebspatientinnen in Therapie. "Ich habe solche Seminare mitgemacht und erlebt, welch' wichtiges Hilfsmittel Kosmetik ist, um sich besser zu fühlen", sagt die Tochter einer Kinderärztin. Hatte sie keine Scheu, den kranken Frauen zu begegnen? "Nein. Ich finde es wichtig, dass die Patientinnen, die erst einmal alles verlieren, ihre Brust, ihre Lebensfreude, ihre Haare, ihre Augenbrauen, sich wieder schön fühlen und Selbstvertrauen gewinnen. Sie bekommen viele praktische Tipps, um mit den sichtbaren Folgen ihrer Erkrankung besser umzugehen."

Wie sehr eine positive Lebenseinstellung die Heilung unterstützen kann, bestätigte Claudia Homberg aus Haan (45). "Die Diagnose hat alles auf den Kopf gestellt, ich hatte keinen Lebensmut mehr, habe 16 Kilo abgenommen, mein Mann hat mich nicht wieder erkannt", berichtete die Vertriebsleiterin bei Vodafone, die 2014 erkrankt ist. "Aber nachdem ich das Seminar besucht hatte, habe ich wieder Spaß an Mädchenkram wie Wimperntusche und Lippenstift. Ich hab in den Spiegel geschaut und mir gesagt ,Wer so gut aussieht wie du, der stirbt nicht'."

Sichtlich bewegt reagierten die 70 geladenen Damen, darunter Aleksandra Bechtel, Modemacherin Uta Raasch, Susanne und Anna Asbrand-Eickhoff, Nina Moghaddam, Pia Garst-Schmitz, Annamaria Englebert, Sigrid Spiegelburg-Hölker und Beate Düsterberg-Eissing. Und weil die Hilfe zur Selbsthilfe finanziert werden muss, appellierte Ruth Neri an alle, das DKMS Life Programm mit seinen jährlich 1200 Seminaren finanziell zu unterstützen. Der Ladies Lunch fand diesmal einen besonderen Abschluss: Marion Ackermann, künstlerische Direktorin in der Kunstsammlung, gab einen Überblick über die seit Samstag eröffnete Miró-Ausstellung, durch die die Gäste exklusiv geführt wurden. Dagmar Haas-Pilwat

(RP)
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