Ärzte-In-Treff Sprechstunde für 600 Ärzte und Apotheker

Düsseldorf · Bei einem medizinischen Notfall wäre man gestern Abend in der Alten Schmiedehalle auf dem Böhler-Gelände in besten Händen gewesen: Denn gleich mehrere Hundert Ärzte unterschiedlichster Fachdisziplinen aus Düsseldorf und der Region sowie Apotheker trafen sich zum inzwischen siebten Netzwerk-Treffen der Medizin- und Gesundheitsbranche.

Ärzte-In-Treff: Sprechstunde für 600 Ärzte und Apotheker
Foto: Hans-Juergen Bauer

Ein besonderer Gast des In-Treffs war allerdings der ehemalige Gesundheitsminister Daniel Bahr, der in seiner Funktion als Generalbevollmächtigter der Allianz Private Krankenversicherung auf dem Podium mit RP-Redakteurin Eva Quadbeck diskutierte. Auf die Frage, ob er die Politik vermisse, antwortete Bahr sehr schnell und deutlich "Ja." Es sei spannend, tagsüber an etwas zu arbeiten und die Wirkung abends in den Nachrichten zu sehen. Und es sei eine schöne persönliche und intellektuelle Herausforderung, sich immer wieder auf neue Lagen einstellen zu müssen. Andererseits sei er aber auch froh, nicht jeden Abend Tagesschau und Talkshows schauen und beim Aufstehen schon die aktuellen Meldungen der Nachrichtenagenturen auf dem Handy lesen zu müssen. Im Moment gebe seine kleine Tochter Carlotta morgens den Ton an.

 Andrea Malcher und Thomas Vogel - beide Apotheker - wollten sich mit Ärzten austauschen.

Andrea Malcher und Thomas Vogel - beide Apotheker - wollten sich mit Ärzten austauschen.

Foto: Hans-Juergen Bauer

Bahr blickte im Gespräch zurück auf die Zeit seit seinem ersten Besuch beim Ärzte-In-Treff vor gut drei Jahren. Dass die FDP kurz danach bei der Bundestagswahl an der Fünf-Prozent-Hürde scheiterte, habe er als "Schock" und auch deshalb zunächst den Umzug in die USA als wohltuend empfunden. Ein politisches Comeback schloss der 39-Jährige für die nächsten Jahre aus. "Aber ich kann natürlich nicht sagen, dass ich mit 60 nicht mal wieder Lust habe, in die Politik zurückzukehren."

 Ulrich Sommer (Vorstand Apo-Bank, r.,) und Andreas Gassen von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung

Ulrich Sommer (Vorstand Apo-Bank, r.,) und Andreas Gassen von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung

Foto: Hans-Juergen Bauer

Mit seinen Weggefährten Christian Lindner und Philipp Rösler steht Bahr immer noch in Kontakt. "Wir sprechen und sehen uns regelmäßig und sagen uns auch die Meinung. Man hört ja nicht auf, ein politischer Mensch zu sein." Unter den rund 600 Gästen warenviele Persönlichkeiten ausder Gesundheits- und Medizinbranche, darunter Ulrich Sommer (Apo-Bank), Andreas Gassen (Kassenärztliche Bundesvereinigung), Detlef Parr (Forum Gesundheitswirtschaft), der ehemalige Ärztliche Direktor der Uniklinik, Wolfgang Raab, Carsten König (Notfallpraxis Düsseldorf), Jürgen Braun (Verbund Katholischer Kliniken) und Gesundheitsdezernent Andreas Meyer-Falcke.

Beim nächsten Netzwerk-Treffen am 31. August gibt es auf dem Podium ein Wiedersehen mit Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe.

C. Herrendorf/S. Ünlü

(semi)
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