Phoenix Patrick Schwarz-Schütte kocht im Dreischeibenhaus

Düsseldorf · Die Idee, ein Restaurant zu eröffnen, schwirrt schon länger in seinem Kopf. Denn Patrick Schwarz-Schütte ist nicht nur ein Freund guter Küche, sondern er steht oft am heimischen Herd und bekocht seine Familie.

 Investor Patrick Schwarz-Schütte ist ein Freund guter Küche - und im Dreischeibenhaus unter die Gastronomen gegangen.

Investor Patrick Schwarz-Schütte ist ein Freund guter Küche - und im Dreischeibenhaus unter die Gastronomen gegangen.

Foto: Andreas Bretz

Doch eigentlich ist der Koch aus Leidenschaft der Chef der Investment-Gruppe Black Horse und Besitzer des denkmalgerecht sanierten Dreischeibenhauses, das seit 1960 mit seinen 94 Metern Höhe die Skyline der Stadt prägt und zu den großen Zeugnissen der Nachkriegsmoderne zählt.

"Wir haben hier Platz für ein Restaurant, und bevor ich mir einen Pächter ins Haus hole, werde ich doch lieber selber Gastronom", sagt der 59-Jährige. Also gründete er eine neue Firma mit 35 Mitarbeitern, darunter acht Köche und Florian Hartmann, der das kulinarische Konzept verantwortet.

Nach monatelangen, aufwendigen Um- und Einbauten geht es morgen dann endlich los in der ehemaligen Thyssen-Telefonzentrale im Erdgeschoss. des Düsseldorfer Wahrzeichens: Das nach dem ursprünglichen Erbauer des Düsseldorfer Wahrzeichens, der Phoenix-Rheinrohr AG, genannte neue Restaurant "Phoenix" öffnet seine verspiegelten Türen. Nichts ist von der Stange in dem nach New Yorker Vorbildern von den Berliner Architekten Irina Kromayer und Etienne Descloux entworfenen Raum - weder die maßgeschneiderten, variablen, wassertürkisfarbenen Sitzinseln oder der dunkelgrüne Naturstein aus einem eigens reaktivierten Steinbruch in Tirol (er schmückt Boden, Tresen und Showküche) noch das edle Teakholz an der freistehenden Bar, die Decken-Skulptur und die Leucht-Objekte mit ihren durchlöcherten, von innen rot emaillierten Metallzylindern.

Alles ist mit Liebe zum kleinsten Detail entstanden - stilvoll, elegant. An der Wand leuchtet eine rosa Lichtskulptur von Cerith Wyn Evans, es finden sich Arbeiten von Künstlern wie Franz West und Andreas Gursky. Besondere Freude hat der Hausherr an einem Bronze-Gecko von Kris Martin, der im Treppenhaus zu den Private-Dining-Räumen im ersten Stock hochkriecht.

"Ich wollte einen Ort schaffen, an dem man sich nicht verabreden muss, um sich zu treffen, um gut zu essen, zu trinken und sich wohl zu fühlen", erklärt der Bauherr. Genauso, wie er es selbst in New York im "Four Season's", im Seagrams Building an der 5th Avenue und im "The Modern" im Museum of Modern Art erlebt hat. "Ich bin Düsseldorfer und möchte hier in der Stadt einen Platz haben, der von der guten Lage, dem Interieur und natürlich vom Spaß auf dem Teller lebt", sagt der Gastgeber.

Der überlässt kulinarisch nichts dem Zufall: Jedes Gericht probiert er selbst und legt Wert auf raffinierte Saucen. Dabei hat Schwarz-Schütte einen ganz einfachen Geschmack: Von höchster Qualität und sehr gut gemacht soll das Essen sein.

Auf der Karte finden sich Klassiker wie geschmorte Ochsenbacke auf getrüffelter Polenta und Zanderfilet mit Blutwurst und Champagnerkraut, Rehbraten und weiße Trüffel-Taglierini. Die Barkarte bietet eine Auswahl an kleineren Gerichten, das ist wichtig für Besucher nach Theater und Oper. Gut gefüllt sind die hinter Edelstahl versteckten Weinschränke.

Es ist angerichtet: Das neue "Phoenix" im legendären Dreischeibenhaus kann an den Start gehen. Dagmar Haas-Pilwat

(RP)
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